2006 wurde Thomas Scheitlin zum Stadtpräsidenten von St. Gallen gewählt und dreimal wiedergewählt. Für die nächste Erneuerungswahl im Herbst tritt er nicht mehr an, wie die FDP am Montag mitteilte. Der Rücktritt kommt nicht unerwartet.
Nach 14 Jahren im Amt und mit 66 Jahren ist es Zeit, jüngeren Kräften Platz zu machen.
Scheitlin liess die Frage über einen möglichen Rücktritt in den letzten Monaten aber unbeantwortet. «Nach 14 Jahren im Amt und mit 66 Jahren ist es Zeit, jüngeren Kräften Platz zu machen», begründete Thomas Scheitlin seinen Rücktritt.
Lob für Innovation, Tadel für Marktplatz
Besonders stolz sei er darauf, dass in der Stadt St. Gallen der Wandel für die Zukunft vorangetrieben werden konnte: «Mit der Gründung von Startfeld wurde die Stadt zu einem Technologiestandort.» Auch die FDP lobte in ihrer Mitteilung Scheitlins Einsatz für die Standortattraktivität von St. Gallen, für die digitale und wirtschaftliche Weiterentwicklung der Stadt und für die überregionale Vernetzung.
Als Misserfolg muss der Stadtpräsident wohl den Marktplatz ausweisen. Zwei Vorlagen wurden an der Urne abgelehnt. «Aber das ist in der Politik so: Man steht wieder auf, bringt eine neue Vorlage und versucht, diese so zu gestalten, dass man gewinnen kann», sagt Scheitlin.
Stiftungen und Reisen
Bis Ende Jahr ist Thomas Scheitlin noch Stadtpräsident von St. Gallen. Danach werde er sich den Aufgaben widmen, die er schon habe, beispielsweise in Stiftungsräten. Auch wolle er Reisepläne umsetzen.
Die FDP hat angekündigt, dass sie eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Stadtpräsidium stellen werden.