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Nach dem Hitzesommer Förster müssen Bäume fällen, die im Frühling kerngesund waren

Vor allem Buchen haben den Hitzesommer nicht überlebt und sind vertrocknet. Ein Augenschein in Aesch und Pfeffingen.

So lange, so trocken - Nein, das habe er als Förster noch nicht erlebt, sagt Revierförster Christian Becker in Aesch. Verschärft habe sich die Situation im Gebiet Aesch noch zusätzlich, weil auch praktisch jedes Sommergewitter vorbeigezogen sei. Viele ältere Bäume, vor allem Buchen, haben diesen Sommer nicht überlebt. Sie sind vertrocknet.

Christian Becker zeigt an einem Waldstück die konkreten Folgen des Hitzesommers: Auf einer Fläche von vielleicht gerade einmal einer Viertel-Hektare muss jede dritte Buche gefällt werden. Bei vielen sind bereits Äste abgebrochen, bei einzelnen sogar die Krone. «Es brachen sogar grüne Äste ab. Etwas, das wir vor diesem Hitzesommer nicht gekannt haben», sagt er.

Ich finde es unfair, dass wir Menschen so wenig Sorge tragen zur Natur.
Autor: Christian Becker Revierförster

Dabei waren all diese Bäume letzten Frühling noch kerngesund. Jetzt sind sie vertrocknet und können jederzeit auch umfallen: «Bei diesen dürren Bäumen braucht es nicht einmal Wind oder Sturm. Diese können jederzeit umfallen», sagt Förster Becker. Jetzt zeige sich, dass die Bäume nicht so rasch reagieren könnten, wie sich das Klima verändere. Es fällt dem Förster nicht leicht, diese Bäume zu fällen: «Ich finde es unfair, dass wir Menschen so wenig Sorge tragen zur Natur.»

Viele der Bäume seien dermassen dürr, dass man diese nur noch zu Brennholz verarbeiten könne. Allein für diese Viertelhektare rechne er mit einem Verlustgeschäft von ein paar Tausend Franken. Den Wald mit resistenten Bäumen wiederaufforsten werde ein x-faches kosten. Denn hitzeresistente neue Bäume müsse man kaufen, pflanzen und dann vor allem zehn Jahre pflegen.

(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)

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