Neue Verkehrsführung: Wenige Monate nach der grossen Sanierung der Schulhausplatzkreuzung in Baden für rund 100 Millionen Franken passt der Kanton Aargau die Verkehrsführung bereits an. Nach Ende der knapp dreijährigen Sanierung im April 2018 waren zunächst zwei Spuren durch den Schlossbergtunnel markiert. Diese Markierungen wurden nun wegen Sicherheitsbedenken per sofort entfernt, wie das kantonale Baudepartement auf Anfrage von Radio SRF bestätigt.
Das Problem: Der Schlossbergtunnel ist für zwei normale Fahrstreifen zu schmal. Da aber vor und nach dem Tunnel zwei Spuren geführt werden, wollte der Kanton den Verkehr auch zweispurig durch den Tunnel fliessen lassen. Wegen der fehlenden Mitteltrennlinie zwischen den Spuren hat sich diese Verkehrsführung in der Praxis allerdings nicht wirklich bewährt, viele Autofahrer fuhren mehr mittig als auf einer Seite durch den kurzen Tunnel.
Viele Bedenken aus der Bevölkerung: Man habe seit April von zahlreichen Unsicherheiten erfahren, was die Verkehrsführung im Tunnel betrifft, sagt Kai Schnetzler, der Leiter Sektion Verkehrssicherheit beim Kanton Aargau. Vor allem die beiden parallelen Bodenpfeile hätten Verwirrung gestiftet, weshalb man diese nun wieder entfernt habe. Zudem habe der Kanton Signaltafeln aufgestellt, die zum wechselseitigen Fahren auffordern.
Engpass war bekannt: Schon vor der Sanierung war den Planern klar, dass der Tunnel eigentlich zu schmal ist für zwei Spuren. Dass man zunächst dennoch zwei Spuren markiert habe, sei aber keine falsche Planung, wie Gesamtprojektleiter Marcel Voser erklärt. Wenn der Verkehr zweispurig über die Kreuzung fahre, laufe alles flüssiger und auch die zweispurige Durchfahrt durch den Tunnel würde theoretisch funktionieren, das lasse sich auch so beobachten. Allerdings gibt es bei hohem Verkehrsaufkommen – gerade auch mit vielen Bussen und LKWs – Sicherheitsbedenken, weshalb die Signalisierung nun angepasst wurde.