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Becker knapp bei Kasse Bobbeles Erinnerungsstücke unter dem Hammer

Boris Becker hat viele Millionen verloren: Scheidungen, Fehlspekulationen und Poker sollen daran schuld sein.

Becker-Trophäen zwangsversteigert: In einer Online-Auktion werden Tennistrophäen und Erinnerungsstücke aus dem Besitz von Boris Becker zwangsversteigert. Insgesamt stehen 82 Objekte des heute 51-Jährigen zum Verkauf. Darunter sind Repliken von Pokalen, Medaillen, Tennisschläger, Fotos und Uhren des einstigen Tennis-Weltranglistenersten. Die Versteigerung des Auktionshauses Wyles Hardy läuft bis zum 11. Juli.

Ex-Tennisstar doch kein Diplomat: Becker war 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Daraufhin erklärte der dreifache Wimbledon-Sieger überraschend, er geniesse diplomatische Immunität: Er sei zum Sport-Attaché der Vertretung der Zentralafrikanischen Republik bei der EU in Brüssel berufen worden. Damit wurde die Versteigerung seiner Erinnerungsstücke vorerst gestoppt. Beckers Behauptung stellte sich als unwahr heraus, womit der Weg frei wurde für die jetzige Versteigerung.

Becker steht mit Sonnernbrille.
Legende: Boris Becker ist knapp bei Kasse. Jetzt werden Dutzende seiner Erinnerungsstücke versteigert. Imago

Teurer Lebenswandel: «Becker hat zwei teure Scheidungen hinter sich, er hat vier Kinder von drei Frauen – dafür muss er hohe Alimente bezahlen», bilanziert SRF-Sportredaktor und Tennisexperte Bernie Schär. Zudem habe sich Becker in der Vergangenheit mit Immobilien in Spanien verspekuliert und es gebe hartnäckige Gerüchte, er habe als Poker-Spielsüchtiger viel Geld verloren. So ist zu erklären, dass der sechsfache Grandslam-Gewinner, der allein Preisgelder von über 25 Mio. Dollar eingenommen hat – ganz zu schweigen von den Sponsorengeldern, die ein Mehrfaches davon eingebracht haben dürften – fast all sein Geld verloren haben soll.

Eine traurige Geschichte: «Boris Becker war ein Superstar», sagt Schär. Becker sei bis heute der einzige Tennisspieler, der schon als 17- und 18-Jähriger Wimbledon habe gewinnen können. «Das ging in die Geschichte ein.» Noch heute – Becker arbeitet jetzt als Sportkommentator bei Eurosport – werde er in Wimbledon von Fans für Autogramme und Fotos angesprochen. Andererseits sei es unglaublich mit anzusehen, wie der frühere Multimillionär heute in Wimbledon fürs Gratis-Mittagessen zusammen mit den Journalisten anstehe. «Das sind verrückte Bilder», so der SRF-Sportreporter.

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