Das schöne Wetter hat am Wochenende wieder Tausende auf Schweizer Seen gelockt. Die 16 Schifffahrts-Gesellschaften fahren jährlich rund 12 Millionen Passagiere über hiesige Gewässer. Die Schiffe laufen fast alle mit Dieselmotoren – ein Antrieb, der über kurz oder lang wohl auf Grund laufen wird.
Gute Erfahrungen auf dem Vierwaldstättersee
Nicht nur aus Umweltschutzgründen, wie das Beispiel des Shuttleschiffs «Bürgenstock» auf dem Vierwaldstättersee zeigt. Lautlos legt es im Hafen von Luzern an. Denn in Ufernähe treiben zwei Elektromotoren die Fähre für 300 Passagiere an.
Erst auf dem See – wenn es mehr Geschwindigkeit braucht – werden die Dieselmotoren angeworfen. Der Hybridantrieb für die Schiffschrauben lohnt sich für die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees wirtschaftlich.
Viel Treibstoff sparen
«Wir brauchen hier 350 Liter pro 100 Kilometer. Davon können wir 20 Prozent einsparen», sagt Stefan Schulthess, Direktor der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees.
Das ist ein attraktiver Spar-Hebel für das Unternehmen. Denn die 20 Schiffe seiner Flotte verbrennen pro Jahr gut 2,5 Millionen Liter Treibstoff.
Auf dem Hallwilersee nur Diesel
Eine verlockende Möglichkeit für andere Schifffahrtsunternehmen also? Nicht unbedingt. Denn nicht überall rechnet sich der Umstieg auf alternative Antriebe. So auf dem Hallwilersee.
Hier wird am Mittwoch die «MS 2018» zur Jungfernfahrt in See stechen, jedoch mit traditionellem Dieselmotor. Die Kosten und die technische Auslegung von Alternativantrieben passten in diesem Fall nicht, wie Ueli Haller als Geschäftsführer Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee erklärt.
Sie teste einen rein elektrischen Antrieb mit Batterien, was drei bis vier Tonnen mehr Zusatzgewicht bedeutet hätte. «Und einen ganzen Schottraum voller Batterien», wie Haller hinzufügt. Zudem steckten die Hybrid-Systeme für Schiffe zum Teil noch in den Kinderschuhen.