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Ex-Leiter der PC7-Kunstflugstaffel muss sich vor Militärgericht verantworten
Aus HeuteMorgen vom 16.09.2021. Bild: Keystone
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Kollision mit Kamera an Ski-WM Teamführer der PC-7-Staffel steht in Aarau vor Militärjustiz

Heute findet in Aarau der Prozess gegen den Ex-Teamleiter der Kunstflugstaffel statt, die an der Ski-WM in St. Moritz 2017 für einen Vorfall sorgte.

Die Flugshow an der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz vom 17. Februar 2017 wäre beinahe in einer Katastrophe geendet. Nach dem ersten Lauf des Männerriesenslaloms flogen vier Flugzeuge der Kunstflugstaffel PC-7 TEAM den Skihang hinunter.

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Aus dem Archiv: PC-7 kollidiert an Ski-WM mit Seilkamera
Aus Schweiz aktuell vom 17.02.2017.
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Kurz vor dem Ziel teilten sie sich nach links und rechts auf. Dabei touchierte eines der Flugzeuge mit dem Flügel ein Kabel einer SRF-Seilbahnkamera. Dieses Zugseil riss und wurde in Richtung einer Sesselbahn geschleudert. Dabei beschädigte es die Plexiglas-Haube eines Sessels und verfing sich.

Der Pilot der leicht beschädigten Maschine konnte in Samedan landen. Verletzt wurde niemand.

Video
Verteidigungsminister Guy Parmelin nimmt Stellung zum Vorfall
Aus Tagesschau vom 17.02.2017.
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«Wir hatten viel Glück, dass das Flugzeug nicht in die Menschenmenge gestürzt ist», erklärte Bundesrat Guy Parmelin noch am selben Abend. Es hätte leicht Verletzte oder sogar Tote geben können. Für die darauffolgenden Tage untersagte der Verteidigungsminister damals weitere Shows der Kunstflugstaffel.

Dieses Kabel wurde in jedem Flugbriefing mehrfach erwähnt.
Autor: Bernhard Müller Chef Einsatz Luftwaffe

Sofort wurde abgeklärt, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Schnell war klar, dass die Piloten von der Seilbahnkamera gewusst hatten. «Das Team hat dieses Kabel rekognosziert und es wurde in jedem Flugbriefing mehrfach erwähnt», erklärte etwa Bernhard Müller, der damalige Kommandant der Luftwaffe.

Flugzeugstaffel wohl zu tief geflogen

Später sollte der Untersuchungsrichter klären, weshalb der Pilot trotz dieses Wissens das Kabel touchierte. Sein Fazit: Vieles deute darauf hin, dass die Flugzeugstaffel zu tief geflogen sei.

Am heutigen Donnerstag muss sich der damalige Teamleiter der PC7-Kunstflugstaffel, ein Untergebener Müllers, vor der Militärjustiz verantworten. Ihm wird unter anderem Verschleuderung von Material vor Gericht vorgeworfen. Am Flugzeug, der Kamera und an der Sesselbahn entstand ein Schaden von mehreren hunderttausend Franken.

Am Prozess wird man wohl auch im Detail erfahren, wie knapp die Piloten damals an der Katastrophe vorbeiflogen. Spannend dürfte zudem sein, wie es überhaupt zu dem Unfall kommen konnte.

HeuteMorgen, 16.09.2021, 06:00 Uhr

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