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Bahnpassagiere stehen vor einer Anzeigetafel, auf der eine Stellwerkstörung angezeigt wird.
Legende: Das Wort des Jahres 2013 «Stellwerkstörung» steht auch für ein Jahr «reich an SBB-Pannen», findet die Jury. Keystone

Panorama Schweizer Wort des Jahres 2013 heisst «Stellwerkstörung»

Pendlern dürfte die Durchsage «Grund dafür ist eine Stellwerkstörung» bekannt vorkommen: Nun hat eine Jury unter der Federführung von Radio SRF 3 «Stellwerkstörung» zum Schweizer Wort des Jahres 2013 gekürt.

Der Zug verlangsamt seine Fahrt und bleibt schliesslich stehen - irgendwo im Niemandsland. «Grund dafür ist eine Stellwerkstörung», tönt es kurz darauf aus den Lautsprechern. Die Passagiere tauschen vielsagende Blicke aus, einige kommen ins Gespräch.

Das Wort «Stellwerkstörung» sorge im Eisenbahnwagon für ein Gemeinschaftsgefühl, findet die Jury. Zudem stehe es für ein Jahr «reich an SBB-Pannen, aber arm an prägenden Ereignissen». Und zu guter Letzt sei das Schweizer Wort des Jahres 2013 eine Metapher für ein Land, das nicht vom Fleck kommen wolle.

Die Jury

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In der Jury sassen Autor Bänz Friedli, Schriftsteller Jens Steiner, Slampoetin Hazel Brugger, Daniel Quaderer, der Ko-Autor des Buches «Wörter des Jahres», und Radio SRF-3-Produzentin Ursula Schubiger. Die Aktion «Wort des Jahres» wird seit 2003 durchgeführt.

Die Jury bestimmte aus mehreren hundert Vorschlägen der Bevölkerung auch das «Unwort des Jahres». Dabei fiel die Wahl auf «systemrelevant». Das Wort bezeichnet Banken, die für zu gross gehalten werden, als dass man sie scheitern lassen könnte – zuletzt geschehen bei der Zürcher Kantonalbank.

Für die Jury ist das Wort «systemrelevant» ein Hohn. Tanze ein Geldinstitut dem Rechtssystem lange genug auf der Nase herum, etwa indem es von der UBS amerikanische Steuersünder als Kunden übernehme, werde es für systemrelevant erklärt.

Zum «Satz des Jahres» schliesslich, kürte die Jury eine Äusserung von Bundesrat Ueli Maurer: «Aff!» – genaugenommen ein Wort. Maurer bezeichnete so einen Kameramann, der ihm im Weg stand. Die Wahl von «Aff!» zum «Satz des Jahres» sei auch Zeichen dafür, dass sich heute jede Nichtigkeit in Windeseile über alle Kanäle verbreite, schreibt die Jury.

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