Wer dieser Tage ins Städtchen Etavayer fährt, spürt nicht viel vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest. Ein paar Plakate und Fahnen weisen auf den Grossanlass hin, ansonsten ist es ruhig. Kein Wunder: Das Festgelände liegt auf dem Flugplatz Payerne und ist rund acht Kilometer von Estavayer entfernt.
Pierre-Alain Duc, Präsident des Gewerbeverbands Estavayer-le-Lac ist skeptisch, ob der Ort vom Fest profitieren kann: «Wir sind einfach zu weit weg. Wir fragen uns, ob die Besucherinnen und Besucher überhaupt bei uns vorbeikommen. Das ist das grosse Problem», sagt er zu «Schweiz aktuell». Die meisten Zuschauer reisten direkt zum Festgelände.
Gemeindepräsident glaubt an das Konzept
Etwas weniger kritisch sieht das der Gemeindepräsident André Losey (CVP): «Unser Ziel muss sein, dass die Leute später wieder zurückkommen und unsere Region entdecken. Ich glaube fest daran».
Metzgermeister Laurent Droux freut sich ebenfalls übers Schwing- und Älplerfest: Er darf seine Würste in einem Zelt für lokale Spezialitäten auf dem Festplatz verkaufen. Allerdings: Produkte aus der Region sind am Eidgenössischen nur ein Nischenprodukt.
Der Grossteil der Lebensmittel kommt vom Grossverteiler. Das Gewerbe von Estavayer könnte die riesigen Mengen, die es fürs Fest braucht, gar nicht liefern. Odilo Bürgy, der Verantwortliche für den Festbetrieb am Eidgenössischen sagt, man habe wo immer möglich die lokalen Anbieter berücksichtigt: Zum Beispiel würden die Bäcker aus der Region die ganzen Backwaren liefern.