Die stärksten Böen wurden mit 147 Stundenkilometern in Les Diablerets (VD) gemessen. Im Schnitt blies der Wind mit 40 bis 80 Stundenkilometern durchs Land.
Im Kanton Genf deckte der Wind das Dach einer Schule ab, rund hundert Schüler mussten evakuiert werden. Auf dem Genfersee mussten die Linienschiffe den Betrieb einstellen.
Im Kanton Bern fiel in mehreren Gemeinden der Strom aus, weil der Sturm Leitungen beschädigt hatte. Laut einer Mitteilung des bernischen Energiekonzerns BKW waren vorübergehend zwischen 2000 bis 3000 Haushalte ohne Strom. Bei der Berner Kantonspolizei gingen rund 35 Schadensmeldungen ein.
Für Störungen im Bahnverkehr sorgte der heftige Wind im Kanton Freiburg. Die Linie Palézieux-Châtel-St-Denis musste ab 14 Uhr geschlossen werden. Später wurde auch der Verkehr auf der Linie Bulle-Romont eingestellt.
Einschränkungen wegen Wind schon zu Wochenbeginn
In der Zentralschweiz mussten mehrere Bergbahnen den Betrieb einstellen. Unter anderem mussten in der Skiarena Andermatt-Sedrun, am Titlis und im Schwyzer Skigebiet Hoch-Ybrig Anlagen geschlossen werden. Der Betrieb der Gondel- und Seilbahn auf den Luzerner Hausberg Pilatus wurde ganz eingestellt.
Bereits am Montag hatte es in den Bergen mit Spitzengeschwindigkeiten von 142 Stundenkilometern (Les Diablerets, VD) und 133 Stundenkilometern (Titlis) fast ebenso stark gestürmt. Im Berner Oberland standen etwa im Skigebiet Meiringen-Hasliberg sämtliche Bergbahnen still. Auch in der Jungfrauregion und in den Walliser Skigebieten Zermatt, Saas-Fee, Crans-Montana und Zinal blieben mehrere Bahnstrecken zu.
Solche Stürme sind für die Jahreszeit nicht aussergewöhnlich. Bemerkenswert sei allerdings, wie häufig in den letzten Wochen Sturmwinde über die Schweiz gefegt seien.
Sicherheit geht vor
Das macht auch den Bergbahnbetreibern Sorge. «In der Ferienzeit ist es besonders fatal, wenn Lifte still stehen», sagte Andreas Keller, Mediensprecher bei Seilbahnen Schweiz, auf Anfrage. «Vor allem Tagesausflügler bleiben dann zu Hause, selbst wenn einige Anlagen noch in Betrieb sind.»
Wenn die Bergbahnen in der Hochsaison nicht fahren könnten, werde sich das wohl auf die Saisonstatistik durchschlagen. «Es bräuchte schon einige gute Wochenende, um diese Einbussen zu kompensieren», so Keller. Für die Bergbahnen gebe es aber keinen Spielraum. Die Sicherheit habe oberste Priorität.