- Eine Schlammlawine in einer Jade-Mine im Norden Myanmars hat in der Nacht auf Mittwoch bis zu 100 Menschen in einen See gespült.
- Bis Mittwochnachmittag (Ortszeit) wurde eine Leiche geborgen.
Der Erdrutsch ereignete sich in der abgelegenen Region Hpakant im Staat Kachin um etwa 4 Uhr in der Nacht (Ortszeit). Gemäss einem Beamten der Kachin Network Development Foundation wurden dabei etwa 100 Menschen in einen See gespült.
Rettungskräfte berichteten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass sie eine Leiche im Wasser gesichtet hätten, sie aber befürchteten, dass alle anderen die Tragödie, nicht überlebt haben. Einer der Einsatzkräfte sagte der Deutschen Presse-Agentur. «Wir suchen seit Stunden nach den Vermissten des heutigen Unfalls, aber bisher haben wir erst eine Leiche im Schlamm entdeckt.»
Die Minenarbeiter hatten Steine in der jadereichen Gegend im Bundesstaat Kachin gesammelt, als sie von einer Schlammlawine begraben wurden. Bergbauabfälle seien zuvor in einen See gestürzt und hätten den Erdrutsch ausgelöst.
«Fast 100 von ihnen werden möglicherweise vermisst, so haben es Augenzeugen gesagt, die gerade noch vor dem Erdrutsch fliehen konnten», erzählte er der Deutschen Presse-Agentur am Telefon. «Wir können eine genaue Zahl von Todesfällen aber noch nicht bestätigen.» Mehrere lokale Medien sprachen ebenfalls von etwa 100 Vermissten.
Immer wieder tödliche Unfälle
Das verarmte Krisenland Myanmar ist einer der weltgrössten Lieferanten der grünen Schmucksteine, die besonders in China beliebt sind. Aus der Region des Unglücksorts im Norden des Landes kommen die meisten davon. Die Branche ist kaum reguliert.
Tödliche Unfälle kommen immer wieder vor, denn die Arbeiter schuften unter teils lebensgefährlichen Bedingungen. 2015 starben bei einem ähnlichen Unglück 116 Menschen, im vergangenen Jahr kamen infolge einer Schlammlawine mehr als 170 Bergarbeiter ums Leben.