Elisabeth Schnell wuchs als Einzelkind in der Zürcher Altstadt auf, wo ihre Eltern das Zunfthaus Schmiden bewirteten. Nach der Handelsschule schaffte sie nach kleineren Rollen am Schauspielhaus Zürich und am Theater Luzern schnell den Durchbruch: 1954 spielte sie das «Annelisi» im Film «Ueli der Knecht».
Im selben Jahr begann auch Elisabeth Schnells Radio-Karriere: Sie arbeitete als Ansagerin beim Radio Beromünster. Sie erfand die Sendung «Nachtexpress» und war die erste Frau im Team der TV-Sendung «Reporter unterwegs».
Elisabeth Schnell freute sich über ihre Göttikinder
Beim Radio lernte Elisabeth Schnell auch Ueli Beck kennen, mit dem sie zeitlebens eng befreundet war. Die beiden moderierten zusammen den «Nachtexpress» und standen unter anderem für das «Radiocabarett» zusammen auf der Bühne. Am 18. April 2010 wurden beide mit dem «Ehren Prix Walo» ausgezeichnet.
Elisabeth Schnell lebte für ihren Beruf und blieb zeitlebens kinderlos und unverheiratet. Ihre Unabhängigkeit war ihr stets wichtiger. «Es gab schon Momente, da bereute ich es, dass ich keine eigenen Kinder habe», sagte sie Röbi Koller in der Sendung «Quer». Doch ihre vielen Göttikinder würden eigene Kinder ersetzten. So war Elisabeth Schnell auch Gotte von Ueli Becks jüngstem Sohn Dani Beck.
Kochen, Lesen, Natur – das Wichtige in Schnells Leben
Mit 60 liess sich Elisabeth Schnell frühpensionieren. Doch ruhig wurde es dabei um die «Grande Dame des Radio» nicht. Noch mit 80 Jahren spielte sie im Stück «Huusfründe». Im selben Jahr mimte sie in der «Kleinen Niederdorfoper» eine Heilsarmistin. Auch als Kolumnistin und Sprecherin war sie weiterhin aktiv.
Privat las sie Krimis, kochte gerne und genoss in Lauenen im Berner Oberland, wo sie eine Ferienwohnung hatte, mit ihren Hunden die Ruhe der Natur.
Glanz und Gloria, 5.2.2020, 18:40 Uhr