Die Delegierten der Grünen wählten am Dienstagabend den 21-jährigen Bálint Csontos per Akklamation in sein neues Amt, eine Gegenkandidatur gab es nicht.
Kanton soll auf Erdöl verzichten
Obwohl seine Partei bei den letzten Wahlen rund ein Drittel der Wählerstimmen verlor, von einem Wahlanteil von knapp 14 Prozent auf unter zehn Prozent abstürzte, sieht der 21-jährige die Grünen auf Kurs: «Es kommt ein grünes Zeitalter», prophezeit er im Gespräch mit dem Regionaljournal Basel. Für Baselland wünscht er sich, dass der Kanton so rasch als möglich auf Erdöl verzichtet.
Auch bezüglich der Personalsituation seiner Partei macht sich Csontos keine Sorgen - auch wenn eines der wenigen Aushängeschilder der Partei, der Liestaler Stadtpräsident Lukas Ott, heute bekannt gab, der Baselbieter Politik den Rücken zu kehren und stattdessen als Stadtentwickler in Basel zu arbeiten. «Als Präsident der Grünen bin ich stolz», so Csontos, «er wird weiterhin ein wichtiger Grüner sein. Einfach nicht auf dem Land, sondern in der Stadt.» Die Grünen hätten genügend andere Aushängeschilder.
Ungarische Vorfahren
Seine Partei habe eine klare Vorstellung, in welche Richtung es mit Baselland gehen soll. Deswegen sei es auch nicht angebracht, ihre Positionen besonders laut zu vertreten: «Die Grünen Baselland müssen nicht aufmüpfig sein. Wir werden ernst genommen und können unsere Meinung ruhig vermitteln.»
Csontos hat ungarische Grosseltern, die in den 1950er-Jahren in die Schweiz geflüchtet sind. Dies sei aber nicht der Grund, warum er zu politisieren begonnen habe. Auch am Familientisch sei kaum über politische Themen diskutiert worden.