Kinder mit besonderen Bedürfnissen sollen bei der vorschulischen Betreuung und Bildung die gleichen Chancen haben wie normal begabte Kinder. Dies ist das Ziel von KitaPlus, einem Projekt der Stiftung Kind und Familie Schweiz. Die Stadt Luzern hat es 2012 als erste Gemeinde umgesetzt.
Speziell ausgebildete Heilpädagoginnen unterstützen mit ihrem Fachwissen bei regelmässigen Besuchen die Kita-Mitarbeiterinnen, damit sie Kinder mit besonderen Bedürfnissen betreuen können. Der Kanton Luzern übernimmt dabei drei Viertel der Kosten, die Stiftung den Rest.
Wir erleben, dass normal begabte und Kinder mit besonderen Bedürfnissen profitieren.
Das Kinderhaus Wanja in Ebikon gehört zu den Kitas, die bereits Erfahrungen damit gemacht haben. Und diese seien sehr positiv, sagt Co-Leiterin Irene Zingg.
«Sinnvolle und günstige Lösung»
Auch die Verantwortliche für frühkindliche Bildung und Betreuung der Stadt Luzern, Monika Hürlimann, ist vom Programm überzeugt. Kita-Mitarbeiterinnen eine Heilpädagogin zur Seite zu stellen sei auch eine verhältnismässig günstige Lösung. Spätere Einzeltherapien wären teurer.
Die Erwartungen hätten sich rundum erfüllt, heisst es auch von Seiten der Stiftung KitaPlus. «Wir können die pädagogischen Ziele für alle Kinder erreichen», sagt der Geschäftsführer Christian Vonarburg, «dadurch sehen auch die Behörden, dass es richtig und nötig ist, das Projekt durchzuführen.»
KitaPlus schliesst eine Lücke im Vorschulbereich, es dient den Kindern, den Eltern und den Kitas.
Die Hochschule Luzern Soziale Arbeit hat das Programm an verschiedenen Kitas evaluiert und teilt die positiven Einschätzungen. Handlungsbedarf gebe es beim Wissenstransfer, damit das Wissen auch bei Personalwechseln in den Kitas nicht verloren geht, sagt Vizedirektorin Pia Gabriel im Interview mit Radio SRF.
Das Programm KitaPlus gibt es auch in den Kantonen Nidwalden und Uri, weitere Kantone sollen es künftig ebenfalls einführen.
SRF1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr/stij, eism