Zwei Stunden länger sollen Läden in Basel samstags offen sein dürfen. Bis jetzt war am Samstag nach 18 Uhr Schluss mit Einkaufen, neu soll es möglich sein, bis 20 Uhr einzukaufen. Um diese beiden Stunden wurde im Grossen Rat heute Mittwochmorgen hart gekämpft. Schliesslich stimmte der Rat mit 50 gegen 47 Stimmen für längere Ladenöffnungszeiten.
In der Debatte warb die Rechte für mehr Freiheiten für den Basler Detailhandel, der unter Onlinekonkurrenz und Einkaufstourismus leide. Schliessen die Basler Läden, könne die Kundschaft per Tram im Nachbarkanton und nebenan im Ausland länger einkaufen. Kein Laden werde gezwungen, länger offen zu haben, hiess es.
Linke und Gewerkschaft kündigen Referendum an
Die Linke warnte vor mehr Druck auf die kleinen Läden und auf das Verkaufspersonal, zu deren Lasten die zeitliche Freiheit gehen würde. Angestellte könnten ihre Schicht kaum frei wählen; das Sozialleben leide. Im liberalisierten Nachbarkanton Baselland gingen Ladenumsätze auch zurück; längere Öffnungszeiten brächten nichts. Regierungsrat Christoph Brutschin, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU), warnte davor, einen Volksentscheid zu provozieren: Das zu erwartende Nein würde auch kleine Schritte, die er anstrebe, für Jahre blockieren. Der Branche gehe es schlecht; die Sozialpartner sollten aufeinander zugehen.
Die SP und die Gewerkschaft Unia hatten schon vorab ein Referendum angekündigt für den Fall, dass der Grosse Rat die Ladenöffnungszeiten liberalisiert. Die Stimmberechtigten im Stadtkanton hatten letztmals 2013 eine Verlängerung um zwei Stunden samstags an der Urne deutlich abgelehnt.