Merenschwand soll trotz breiter Gegenwehr einen Durchgangsplatz für Fahrende bekommen. Das hat die Regierung entschieden und am Freitag entsprechend informiert.
Die Exekutive hält an Merenschwand als Standort fest und will beim neuen Kreisel Benzenschwil einen solchen Platz einrichten. Der Widerstand gegen diese Vorhaben ist gross.
Mit Kundgebungen haben sich die Bürgerinnen und Bürger von Merenschwand bereits verschiedentlich gegen den Durchgangsplatz gewehrt. Zudem haben sich mehrere Parteien dagegen ausgesprochen.
Widerstand von bürgerlicher Seite
SVP und CVP lehnten den Standort kategorisch ab. Die BDP forderte in ihrer Stellungnahme zur Vernehmlassung, dass die Fahrenden für Betriebs- und Unterhaltskosten aufkommen müssten.
Die FDP hingegen befürwortete einen Platz für Fahrende in Merenschwand. Man anerkenne die Bedürfnisse der 3000 bis 5000 Fahrenden in der Schweiz. Es sei jedoch wichtig, dass dieser Platz nur von Schweizer Fahrenden benutzt wird. So ist dies auch geplant.
Die Aargauer Sozialdemokraten zeigen sich erfreut darüber, dass die Aargauer Regierung ihr Konzept umsetzen will. Sie fordert neben geplanten und bereits bestehenden Plätzen «noch mindestens einen zusätzlichen Platz» im Kanton.
Keine Proteste in Würenlos
Im Gegensatz zum Durchgangsplatz in Merenschwand ist ein Projekt in Würenlos nicht umstritten. Dort können die Fahrenden bereits seit 7,8 Jahren bei einem Bauernhof ihre Wohnwagen hinstellen. Nun soll daraus ein offizieller Durchgangsplatz werden. Weder die Gemeinde Würenlos, noch Parteien oder andere Organisationen haben etwas gegen diese Pläne.
Mit Merenschwand und Würenlos hätte der Kanton Aargau insgesamt sechs Durchgangsplätze. Dazu gehören auch die Bestehenden in Aarau, Kaiseraugst, Windisch und Zofingen. Als nächstes entscheidet nun das Kantonsparlament.