Der Kanton Aargau mietet in Leuggern das Restaurant und Hotel «Bahnhof» für zehn Jahre. Ab Januar ziehen in dieses Gebäude rund 50 Asylsuchende ein. Geplant sind zudem zusätzliche Wohncontainer auf dem Grundstück des Hotels. In diesen Container könnten zu einem späteren Zeitpunkt rund 100 Asylsuchende untergebracht werden.
Der Kanton ist froh, dass er ein weiteres Gebäude gefunden hat, das als Asylunterkunft dient. Die Suche gestaltet sich schwierig, da viele Gemeinden höchstens zögerlich Liegenschaften zur Verfügung stellen.
Die Gemeinde Leuggern zeigt sich unzufrieden mit den Plänen des Kantons. Vize-Ammann Stefan Widmer stört sich daran, dass im kleinen Ortsteil Felsenau 150 Flüchtlinge einquartiert werden sollen. Schliesslich habe Felsenau nur 180 Einwohner. Balz Bruder vom Kantonalen Sozialdepartement versteht diese Ängste, möchte aber beruhigen.
Wir wissen aus anderen Gemeinden, dass sich diese Ängste in den meisten Fällen nicht bewahrheiten.
50 Flüchtlinge wird Leuggern auf jeden Fall aufnehmen. Ob aber die 100 weiteren geplanten Plätze kommen ist noch nicht definitiv. Für die Container braucht der Kanton zuerst eine Baubewilligung.
Kurhaus Balmberg und Hotel in Leuggern werden zu Asylunterkünften
Genügend Unterkünfte für die den Kantonen Aargau und Solothurn zugewiesenen Asylsuchenden zu finden ist eine grosse Herausforderung. Die Kantone mieten deshalb vermehrt Hotels und Gasthöfe als Unterkünfte.
Warum werden Gastro-Liegenschaften vermehrt zu Asylunterkünften?
Den Gastrobetrieben ginge es wirtschaftlich nicht besonders gut, sagt Josef Füglistaller, Präsident von GastroAargau. Deshalb sei es verständlich, dass die Restaurant- und Hotelbesitzer eine andere Einnahmequelle suchten. «Wenn der Wirt für jedes Zimmer etwas vom Kanton bekommt, dann hat er eine gute Mietzinseinnahme.» Es ginge vor allem um ältere Hotels und Restaurants. Um diese wieder auf den neusten Stand zu bringen, seien grössere Investitionen nötig. Doch den Eigentümern fehle häufig das Geld. Fazit: Restaurant- und Hotelbesitzer können ihre Immobilien vermieten, der Kanton muss nicht viel umbauen − eine Win-Win-Situation.