Der erste Blick, wenn man wandert auf dem Uferweg des Hallwilersees: Alles ist grün, durch Büsche und Bäume hat man eine schöne Aussicht auf den lieblichen See.
Der zweite, genaue Blick: Das Ufer ist verunstaltet. Den Uferweg haben internierte Soldaten im Zweiten Weltkrieg gebaut. Das Ufer war damals auf weiten Strecken flach, die angrenzenden Wiesen waren sumpfig.
Um den Weg zu bauen, musste man einen Kieskoffer erstellen. Damit dieser vor den Wellen geschützt war, wurden auf der Seeseite grosse Steinbrocken ausgelegt. Damit wirkt der Uferweg wie ein Damm, das natürliche Ufer ist seit Jahrzehnten zerstört.
Kanton will handeln
Ein kleiner Teil des Ufers soll jetzt in den ursprünglichen Zustand versetzt werden. Im Naturschutzgebiet Ägelmoss in Beinwil am See entfernt der Kanton den Wanderweg, beziehungsweise er wird auf einen Steg in den See verlegt.
Projektleiter Erik Olbrecht vom Umweltdepartement sagte dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Schweizer Radio SRF: «Wir entfernen das schlechte Bodenmaterial und geben dem See die Möglichkeit, das Gebiet zeitweise zu überschwemmen.»
Das Ufer wird flacher gemacht, es entsteht eine Art Bucht mit flachem Wasser. Je nach Stand des Sees ist das Wasser mehr oder weniger weit weg vom Ufer. In dieser Uferzone sollen seltene Pflanzen gedeihen und das seichte Wasser ist eine Kinderstube für Fische.
Das Projekt kostet rund 150'000 Franken. Das Baugesuch liegt bis Ende Monat auf der Gemeinde Beinwil am See auf. Im September will der Kanton Aargau die Bagger auffahren lassen. Ende September 2013 soll das renaturierte Ufer eingeweiht werden.