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Aargau Solothurn Solothurner Kunstmuseum soll Bilder-Bunker erhalten

Der Solothurner Gemeinderat hat am Dienstagabend 6 Millionen Franken für einen neuen Kulturgüterschutzraum des Kunstmuseums bewilligt. Stimmt auch das Volk noch zu, werden im Raum künftig die wertvollen Bilder von Van Gogh, Picasso und Co. gelagert.

Das Kunstmuseum Solothurn gehört zu den zehn bedeutendsten Kunstmuseen der Schweiz. Und seine Sammlung gehört zu den wertvollsten im Land. Zur Sammlung gehören Werke von Schweizer Künstlern wie Hodler oder Amiet, sowie Bilder von hochrangigen internationalen Malern wie Van Gogh, Klimt, Matisse oder Picasso.

Weil ein Museum nie alle Bilder zeigen kann, lagern viele in einem sogenannten Kulturgüterschutzraum. Jener in Solothurn wurde 1981 erstellt und weist gravierende Mängel auf. Die Situation für die Bilder sei unhaltbar, machte Christoph Vögele als Konservator des Kunstmuseum am Dienstagabend im Solothurner Gemeinderat klar: «Im Winter schlottern sie, im Sommer schwitzen sie».

Frau vor Picasso
Legende: Im geplanten Bilder-Bunker des Solothurner Kunstmuseums sollen Bilder, unter anderem von Pablo Picasso, gelagert werden. Keystone

Picasso am Boden

Zudem ist der Raum voll. Dass ein Picasso im Keller am Boden steht, weil kein Platz mehr vorhanden ist um ihn fachgerecht aufzuhängen, ist in Solothurn mittlerweile normal. Deshalb soll das Kunstmuseum jetzt einen neuen Bilder-Bunker erhalten. Er soll auf der Nordseite unterirdisch an das Kunstmuseum angebaut werden.

Der neue Kulturgüterschutzraum wird über eine moderne Technik verfügen, welche für das richtige Klima für die wertvollen Bilder sorgt. Und er wird genügend Platz bieten, damit auch die nächste Generation Bilder sammeln kann. Ist der Raum fertig gestellt, wird er zur Hälfte leer stehen und schätzungsweise 30 Jahre lang Platz für neue Bilder bieten.

Votum für die Kulturstadt

Der Neubau kostet 6 Millionen Franken. Zusätzliche 700‘000 Franken sind für die Neugestaltung der Fluchtwege, sowie den Brandschutz und neue Toiletten im Museum vorgesehen. Die Stadt Solothurn muss fast alles selber berappen. 3,5 Millionen Franken hat sie bereits vorfinanziert, dank den Rechnungs-Überschüssen der letzten Jahre.

Der Gemeinderat segnete den Kredit am Dienstagabend einstimmig ab. Nur mit einem «schlechten Gewissen» stimmten allerdings die Vertreter der SVP zu. Sie kritisierten, nach den Millionen für das Stadttheater werde nun erneut die kulturelle Elite bevorzugt.

Im Juni kommt das Projekt noch vor die Gemeindeversammlung, und im September an die Urne.

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