«Was wir dort machen, ist gewissermassen ‹service public›», erklärt Christoph Weber. Er ist der Kirchenratspräsident der reformierten Kirche des Kantons Aargau und hält fest, dass die beiden Seelsorger im Asylzentrum Bremgarten nicht zum Missionieren vor Ort sind.
«Seelsorger sind für die Menschen da»
Mit der Eröffnung des Asylzentrums für dereinst rund 150 Personen beginnt auch die Arbeit für zwei Seelsorger mit gesamthaft 90 Stellenprozenten. «Die zwei Seelsorger sind für die Menschen vor Ort da. Sie bringen die nötige Sensibilität für interreligiöse und interkulturelle Fragen mit», erklärt Weber gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Schweizer Radio SRF.
Dass die Kirchen überhaupt vor Ort sind, war im Übrigen nicht direkt ihre Idee. «Wir wurden vom Bund angefragt, ob Seelsorger vor Ort sein können», informiert Weber. Seit zehn Jahren schon bestehe ein Vertrag zwischen dem Bund und den Landeskirchen, für diese Art von Betreuung.
So sind auch beim Asyl-Empfangszentrum in Basel kirchliche Seelsorger im Einsatz, bestätigt der Aargauer Kirchenratspräsident. Die Kosten dafür tragen die Kirchen, der Bund beteiligt sich nicht daran. Verantwortlich für die Seelsorger sind die drei grossen Landeskirchen. Dies sind die reformierte, die katholische und die christkatholischen Kirche.
«Wer unsere Hilfe möchte, der bekommt sie. Aber wir drängen sie niemandem auf.»
Dass die christlichen Seelsorger bei ihrer Arbeit in den Asylzentren häufig auf Nicht-Christen treffen, sei kein Problem. Es gehe ja nicht um die Religion, sondern dass jemand die Sorgen der Asylbewerber hört und sich um allfällige Probleme kümmern kann. Und: «Wer unsere Hilfe möchte, der bekommt sie. Aber wir drängen sie niemandem auf.»
Aktuell befinden sich in der Asylunterkunft von Bremgarten über 20 Personen, unter anderem aus den Ländern Tibet, Somalia, Eritrea und Sri Lanka.