Bei der SVP-Nominationsversammlung am Dienstagabend zeichnete sich bald ab, wer die Nase vorne haben wird: einer der beiden Grossräte Lorenz Nägelin oder Patrick Hafner. Diverse Parteimitglieder empfahlen in ihren Voten einen der beiden als Regierungsrat.
Zuvor hatte der Parteivorstand bereits aus einer Liste von sieben Mitgliedern, die gerne nominiert worden wären, ausgewählt. Der Vorstand empfahl neben Nägelin und Hafner auch Grossrat Heinrich Überwasser und den Riehener Einwohnerrat Christian Heim zur Wahl.
Bereits im ersten Wahlgang erreichte Fraktionschef Nägelin dann aber das absolute Mehr von 42 Stimmen und distanzierte auch den zweitplatzierten Hafner klar. Hafner erhielt 18 Stimmen.
Bürgerlicher Schulterschluss
Zu Beginn der Nominationsveranstaltung sagte Parteipräsident Sebastian Frehner klar, wo für ihn die Reise hingehen soll: Er will seinen Kandidaten auf einem Viererticket, zusammen mit den andern bürgerlichen Regierungsanwärtern sehen.
So könne man die Machtverhältnisse im Kanton ändern und eine bürgerliche Mehrheit im Regierungsrat erreichen. Alle Kandidaten betonten denn auch, dass sie auch für andere Bürgerliche wählbar seien, ohne die SVP-Politik zu vernachlässigen.
Nägelin auch für CVP «wählbar»
Am Mittwochabend entscheidet die Basler CVP als letzte bürgerliche Partei, ob sie hinter dem gemeinsamen Auftritt aller bürgerlichen Kandidaten steht und Nägelin unterstützt. Am Tag nach der Nomination Nägelins zeichnet sich ab, dass sich die CVP hinter ihn stellen wird. Bisher hatte sich die CVP stets gegen eine Zusammenarbeit gewehrt.
Nägelin sei für alle Bürgerlichen wählbar, sagt beispielsweise CVP-Präsidentin Andrea Strahm auf Anfrage. Und auch CVP-Grossrat Oswald Inglin, der bisher der SVP gegenüber besonders skeptisch war, sagt, dass er seine Meinung geändert habe: Die SVP habe sich in den vergangenen vier Jahren verändert und nun sei es an der Zeit, sie in die Regierung einzubinden.