Der Gaskessel ist für den Berner Stadtrat «eine wichtige Institution für die Jugend- und Kulturarbeit» und soll dies auch bleiben. Mit deutlichem Mehr überwies das Stadtparlament am Donnerstag eine interfraktionelle Motion. Der Gemeinderat, die Stadtregierung, soll demnach mit dem Gaskessel einen Leistungsvertrag für die Zeit nach 2013 aushandeln, der Berechtigung auf Gelder aus dem kantonalen Lastenausgleich hat.
Ein bewährtes Modell
Das Jugend- und Kulturzentrum nahe der Aare besteht seit 1972. Weil der Kanton knapp bei Kasse ist, wird der Gaskessel Ende Jahr aus dem kantonalen Lastenausgleich fallen. Für zusätzliche Unruhe sorgten zuletzt Aussagen von Stadtpräsident Alexander Tschäppät, der sich auf dem Gaswerkareal auch eine Wohnnutzung vorstellen könnte. Zudem gibt es Bestrebungen für einen neuen Jugendtreff an der Nägeligasse in der Innenstadt.
Der bei 16- bis 18-Jährigen besonders beliebte Gaskessel steht also vor einer unsicheren Zukunft. Es sei deshalb höchste Zeit, dass sich die Stadt zu diesem bewährten Erfolgsmodell bekenne, machte unter anderen Manuel C. Widmer (GFL) deutlich. Das Zentrum habe nach wie vor eine überregionale Ausstrahlung und erfülle unter dem Motto «Jugendliche für Jugendliche» eine wichtige Funktion. Ähnlich sahen es bürgerliche Politiker.
Gemeinderätin Franziska Teuscher betonte, der neue Treff an der Nägeligasse sei nicht als Ersatz für den Gaskessel gedacht, sondern als zusätzliches Angebot. Dass der Gaskessel im Parlament eine so grosse Unterstützung habe, sei erfreulich. Die Stadt stehe weiter in Kontakt mit dem Kanton und habe diesen wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass der Gaskessel als überregionales Zentrum vom Kanton unterstützt werden sollte.