Nach rund 100 Tagen im Amt hat Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann zehn konkrete Schwerpunkte bis 2018 festgelegt. Einige davon sind die Fortführung der bisherigen Wirtschaftspolitiik des Kantons.
Der Ort der Präsentation neben der Welle des Bahnhofs Bern war nicht zufällig. Ammann lud zu einer virtuellen Rundreise durch den Kanton. Der Verkehrsknotenpunkt, die Universität und das Insel-Bettenhochhaus im Rücken waren durchaus inszeniert und symbolhaft.
Ich will eine Vorwärtsstrategie. Der Kanton Bern muss national offensiver werden.
Zu den Schlüsselprojekten entlang der Achse Thun-Bern-Biel zählt Ammann den Switzerland Innovation Park in Biel, sitem-insel in Bern und ein Ausbauprojekt der Empa in Thun. Die Empa, der einzige ETH-Standort im Kanton Bern, plant ein Kompetenzzentrum für neuartige metallische Werkstoffe und Prozesse in Thun. Der Regierungsrat will den Aufbau im Rahmen des Innovationsförderungsgesetzes finanziell unterstützen.
Medizin und Forschung im Kanton Bern
Des Weitern betont Ammann auch die Bedeutung des Medizinstandortes Bern für den Kanton: «Wenn wir national und international an der Spitze bleiben wollen, dann müssen wir in unseren Medizinstandort investieren und unsere Interessen offensiver wahrnehmen», sagt der Volkswirtschaftsdirektor. Eine vom Regierungsrat eingesetzte Task Force soll den Medizinstandort Bern in den kommenden Jahren erfolgreich positionieren. Dabei kommt man zurzeit um die ETH nicht herum, die ihr Wachstum im Bereich Medizin stark forciert.
Ammann wird Co-Präsident der Hauptstadtregion Bern
Dabei könnte es dem neuen Volkswirtschaftsdirektor nützen, dass er soeben als Co-Präsident der Hauptstadtregion Schweiz gewählt wurde. Er löst auf Anfang 2017 den Freiburger Volkswirtschaftsdirektor und Ständerat Beat Vonlanthen ab und hat den Vorsitz zusammen mit dem Bieler Stadtpräsidenten Erich Fehr inne.
Weitere Prioritäten setzt Christoph Ammann bei der Berufsbildung, bei der Land- und Waldwirtschaft, bei der Förderung von leistungsfähigen KMU-Betrieben im ganzen Kanton und auch im Tourismus.
Mit einer Revision des Tourismusförderungsgesetzes will der Volkswirtschaftsdirektor die gesetzliche Basis schaffen, um Grossanlässe wie Weltcup-Rennen oder Infrastruktur-Vorhaben wie das V-Bahn-Projekt der Jungfraubahnen unterstützen zu können.