«Seit 20 Jahren haben wir ein Medienmonopol im Tagesjournalismus», sagt Redaktionsleiter Mathias Brändli. Angesprochen auf tägliche Berichterstattung von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) und Radio SRF antwortet der 42-Jährige, die Tageszeitungen des Medienkonzerns Somedia seien seiner Ansicht nach die Meinungsmacher im Kanton.
Ziel sei nicht, alle Themen des Kantons abzudecken. «News sind heute nicht mehr in der Zeitung gefragt», sagt der Redaktionsleiter. Gefragt seien Analysen, Kommentare zu den News, Kolumnen, Reportagen, «also Meinungen zu Themen, die für Graubünden relevant sind».
«Redaktionell müssen wir uns noch finden»
Es ist ein Anspruch, den die neue Online-Plattform in den ersten Tagen noch nicht einlösen konnte. Neben Blogs, Reportagen und Polizeimeldungen fallen viele Sportberichte auf. Einer der Schwerpunkte, sagt Mathias Brändli dazu: «Die Bedeutung des Sports wird in Graubünden unterschätzt».
Sport sei wichtig für den Tourimus und das Selbstwertgefühl der Jugend. Braendli selber hat eine Sportvergangenheit: Zusammen mit seinem Bruder gründete er 1991 den American-Football-Klub Landquart Broncos, spielte lange selber und engagiert sich ehrenamtlich.
Am Montag ist «GR Heute» gestartet. Auf der Website sind insgesamt 14 Mitarbeiter verzeichnet. Für einen Artikel würden die Schreibenden zurzeit mit 30 Franken entschädigt, sagt Mathias Braendli, der zurzeit 40% in das Projekt investiert. Der Marketingleiter war früher journalistisch beim «Bündner Tagblatt» und bei «20 Minuten» tätig.
Bisher habe das Kernteam «einige 10'000 Franken» aus der eigenen Tasche investiert. Gesichert sei die Finanzierung bis Ende Jahr. Ab dann sollen die Erträge über Inserate erzielt werden.
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs