Genaue Beobachtungen zeichnen den ersten Roman von Leta Semadeni aus. Es sind 73 kurze Kapitel mit Szenen. Man blättere in einem Seelenalbum der Menschen, sagt RTR-Literaturredaktorin Esther Krättli.
Im Zentrum stehen zwei Figuren, die «Nana» und ihre Enkelin. Die beiden sitzen am Tisch zusammen mit einem leeren Stuhl vom «Neni», der nun im Wald Tamangur begraben ist. Skurille Figuren und schräge Typen bevölkern das Dorf, das Leta Semadeni in ihrem Buch skizziert.
Dabei ist der Tod die Kulisse der Handlung, wobei eigentlich das Leben das grosse Thema des Buchs sei, sagt Esther Krättli. Der Roman sei auch ein Heimatbuch. Man entdecke, was Heimat ausmacht, nämlich die Empathie zwischen Menschen.
Leta Semadeni: «Tamangur», Rotpunktverlag 2015.
(SRF1, Regionaljournal Graubünden; habs)