Bei der Fleischkontrolle einer geschlachteten Kuh entdeckte der Ausserrhoder Kantonstierarzt den Erreger der Tuberkulose. Der Bauernhof im Kanton Appenzell Ausserrhoden wurde daraufhin gesperrt. Nun steht fest, dass sich das Tier mit dem Hirschtuberkulose-Erreger angesteckt hat - vermutlich während der Sömmerung im Jahr 2011 auf einer Alp im Vorarlberg.
Fest steht auch, dass die Kuh zehn weitere Tiere angesteckt hat. Das belegen Hauttest-Proben, die auf dem Hof im Ausserrhodischen durchgeführt worden sind.
«Die verseuchten Tiere wurden bereits getötet», heisst es in einer Mitteilung der Staatskanzlei. Weitere 10 Tiere, bei denen die Hauttests nicht eindeutig verliefen, werden noch geschlachtet.
Die infizierte Ausserrhoder Kuh lebte vorher auf einem Betrieb im Kanton St. Gallen. Auch dieser Betrieb wurde auf Tuberkulose untersucht. Dabei ist der Hirschtuberkulose-Erreger bei einer Kuh gefunden worden. Diese wurde nach Angaben des St. Galler Kantonstierarztes geschlachtet.
Auch im Fürstentum Liechtenstein wurden sechs Kühe als «verdächtig» identifiziert. Zwei Kühe, die nachweislich den Erreger tragen, wurden bereit geschlachtet, vier weitere Kühe sollen demnächst geschlachtet werden.
Systematische Beprobung
Der Hirschtuberkulose-Erreger kennen die Fachleute aus dem Vorarlberg. Dort ist dieser Typ bei Rothirschen aufgetreten. Und dort hat die Ausserrhoder Kuh vor zwei Jahren auf einer Alp ihren Sommer verbracht.
Die Kuh könnte sich also bei der Sömmerung 2011 angesteckt haben, sagt der St. Galler Kantonstierarzt Albert Fritsche gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1. Jetzt werde der Erreger genau bestimmt und die systematische Beprobung der übrigen Sömmerungstiere angegangen. Es handle sich hier um 104 heute noch lebende Tiere verteilt auf 27 Betriebe in 5 Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein.