Im Kanton Zürich steigen die Krankenkassenprämien im nächsten Jahr weniger als im Schweizer Durchschnitt. Erwachsene etwa müssen 3,6 Prozent mehr Prämien bezahlen.
Der grösste Unterschied zwischen dem Schweizer Durchschnitt und dem Kanton Zürich besteht bei den Prämien für Kinder. In Zürich müssen Eltern für ihre Kinder und Jugendlichen lediglich 2,2 Prozent mehr pro Monat bezahlen, während der Anstieg schweizweit 3,9 Prozent beträgt.
In absoluten Zahlen belaufen sich die durchschnittlichen Prämien für die Grundversicherung im Kanton Zürich für Erwachsene auf 426,34 Franken (Vorjahr: 411,69 Franken), für junge Erwachsene auf 388,74 Franken (Vorjahr: 379,27 Franken) und für Kinder auf 100,42 Franken (Vorjahr: 98,23 Franken).
In den vergangenen Jahren stiegen die Krankenkassenprämien im Kanton Zürich jeweils mehr als im Schweizer Durchschnitt oder entsprachen diesem. Wie bereits in vorangegangenen Jahren bleiben sie in Zürich aber tiefer als in den anderen vier Kantonen mit Universitätsspitälern.
Effiziente Gesundheitsversorgung
Das unterdurchschnittliche Prämienwachstum sei erfreulich, heisst es in einer Mitteilung der Zürcher Gesundheitsdirektion. Es belege vor allem auch die effiziente Leistungserbringung.
Die Prämienentwicklung sei auch ein Abbild der Kostenentwicklung: Zürcherinnen und Zürcher beziehen zwar immer mehr medizinische Leistungen, die Inanspruchnahme ist in den letzten Jahren und Monaten aber schwächer gestiegen als im Schweizer Durchschnitt.
Das erfreuliche Ergebnis werde aber durch die «künstliche Prämienerhöhung» des Bundesamt für Gesundheit (BAG) getrübt, kritisiert Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (FDP). Auch dieses Jahr würden von den Krankenversicherern wieder kostendeckende Prämien verlangt und keine Mehrjahresbetrachtung zugelassen.
Es gilt nach wie vor der Vorwurf ans Bundesamt für Gesundheit, dass sie die Prämien künstlich erhöhen.
Das heisst, dass wenn ein Krankenversicherer in einem Jahr einen Gewinn erwirtschaftet, weil er die Prämien zu vorsichtig kalkuliert hat, darf er diesen den Prämienzahlenden im nächsten Jahr nicht zurückgeben. Er muss ihn zurückbehalten und die Reserven erhöhen.
Das BAG zwinge dadurch Krankenversicherer mit komfortabler Reservedeckung zu Prämienaufschlägen, wenn diese bewusst einen Verlust berechnen, schreibt die Gesundheitsdirektion. Dies schränke den unternehmerischen Spielraum ein und führe zu unnötiger Prämiensteigerung.
Markanter Anstieg in Schaffhausen
Im Kanton Schaffhausen steigen die durchschnittlichen Krankenkassenprämien für Erwachsene und junge Erwachsene im nächsten Jahr stärker als im Schweizer Durchschnitt. Bei den Kindern hingegen ist der Anstieg niedriger als gesamtschweizerisch.
Erwachsene im Kanton Schaffhausen müssen im nächsten Jahr durchschnittlich 414,60 Franken für ihre Krankenkassenprämien zahlen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag bekanntgab. Dies sind 4,6 Prozent oder 18,32 Franken mehr als in diesem Jahr. Gesamtschweizerisch beträgt der Anstieg 4,0 Prozent.
Auch Versicherte im Alter zwischen 19 und 25 Jahren werden im Kanton Schaffhausen stärker zur Kasse gebeten als im Schweizer Durchschnitt: Die Prämien der jungen Erwachsenen steigen um 4,1 Prozent (Schweizer Durchschnitt: 3,6 Prozent) oder 14,96 Franken auf 378,50 Franken.
Einzig bei den Kindern fällt der Anstieg moderater aus. Durchschnittlich sind für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren 3,5 Prozent (plus 3,21 Franken) höhere Prämien fällig - schweizweit beträgt die Steigerung 3,9 Prozent. Die Prämien für Schaffhauser Kinder betragen damit 95,21 Franken.