Seit dem Auszug der «Hallen für Neue Kunst» und des umstrittenen Beuys-Kunstwerks «Das Kapital» steht der Westflügel der einstigen Kammgarnfabrik leer. Schneller als erwartet hat der Schaffhauser Stadtrat nun ein neues Nutzungskonzept vorgestellt. Als Kernstück will er zwei der fünf Stockwerke an eine private Hochschule verkaufen. Die unter dem Namen «Hochschule Schaffhausen» geplante Institution soll eine breite Palette an Studienrichtungen anbieten, regionale Fachkräfte ausbilden und auf diese Art die regionale Wirtschaft fördern.
In einem weiteren Stockwerk werden Büros, Arztpraxen, vielleicht auch Wohnungen entstehen. Der Stadtrat ist bereits mit Kaufinteressenten im Gespräch. In die verbleibenden zwei Stockwerke sollen Restaurations- und Kulturbetriebe wie Ateliers oder etwa ein Kleintheater einziehen.
Im gleichen Zug will die Stadt auch den Hof, der heute als Parkplatz dient, neu gestalten. Eine Parkgarage soll die Autos verschwinden lassen, die Fläche wird begrünt und als Park gestaltet. Die Kosten der Gebäudesanierung und -erneuerung will die Stadt zur Hauptsache mit dem Erlös aus dem Stockwerkverkauf berappen. Gemäss Stadtrat liegen die Kosten im zweistelligen Millionenbericht.
Ein Hochschulstandort hat grosse Ausstrahlung.
Schaffhausens Stadtpräsident Peter Neukomm (SP) begrüsst das neue Nutzungskonzept für die einstige Kammgarnfabrik sehr. Besonders freue ihn, dass Schaffhausen nun zu einem Hochschulstandort werde. Wie etwa das Beispiel von Winterthur mit der ZHAW zeige, gewinne eine Stadt auf diese Weise stark an Ausstrahlung. Das hoffe er nun auch für Schaffhausen.