Beringen boomt, wie keine andere Schaffhauser Gemeinde. Mit über drei Prozent Bevölkerungswachstum jedes Jahr hat das Dorf mittlerweile weit über 4000 Einwohnerinnen und Einwohner. Noch vor zehn Jahren waren es rund 1000 weniger. Gemeindepräsident Hans-Ruedi Schuler ist sich sehr wohl bewusst, dass dieses Wachstum auch das Erscheinungsbild von Beringen gewandelt hat. «Das erschreckt mich aber nicht», sagt er im Gespräch mit dem Regionaljournal.
Es sei gewollt, dass die Gemeinde im Klettgau durch seine gute Erschliessung und die Verkehrslage einen Entwicklungsschwerpunkt im Kanton Schaffhausen bilde. «Diese Rolle müssen wir wahrnehmen», erklärt Schuler. Möglich sei dies, weil Beringen schon immer über viel Bauland verfügt habe und dieses Land in den letzten Jahren zunehmend auf den Markt gekommen sei.
Ängste sind verständlich
Dass der Bauboom und das anhaltende Wachstum auch Ängste auslöst, versteht der Gemeindepräsident. Aus raumplanerischer Sicht mache Beringen aber alles richtig. «Wir verdichten nach innen, nutzen die Bauzonen gut aus, schützen Naturräume und konzentrieren so den Verkehr im Zentrum. Eigentlich ist Beringen ein sehr gutes und nicht ein negatives Beispiel.»
Wachstum zahlt sich aus
Schuler verteidigt selbst die von weither sichtbaren neuen Terrassenhäuser am Hang des Beringer Randens. «Diese wurden aber nicht in den Wald gebaut», betont Schuler, «sondern stehen regulär in einer Bauzone, die so besser ausgenützt wurde, als wenn man zwei Einfamilienhäuser hingestellt hätte.» Dies bringe der Gemeinde mehr Einwohner und damit auch Steuerzahler.
Unter dem Strich lohne sich das Wachstum für Beringen. Auch wenn dadurch ein neues Altersheim nötig wird und bald auch ein neues Schulhaus und eine zusätzliche Turnhalle gebaut werden müssen. «Wir können unsere Infrastruktur gut unterhalten und uns sogar über Projekte Gedanken machen, die für andere Gemeinden finanziell weniger in Frage kommen.»
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17.30 Uhr)