40 Millionen Franken beträgt das budgetierte Defizit im Kanton Schaffhausen 2014. Wegen des Rekord-Defizits hat der Regierungsrat seine Verwaltung von Fachleuten des BAK Basel durchleuchten lassen. Ihr Ergebnis: Schaffhausen weist 25 Prozent höhere Verwaltungskosten auf als vergleichbare Kantone. Urs Müller, welcher den Expertenbericht am Mittwoch vorgestellt hat, sagt: «Das zeigt doch auf, dass hier vielleicht Handlungsbedarf besteht.»
Vergleichsweise hohe Kosten und viel Personal habe der Kanton vor allem bei den Schulen, bei Polizei und Verkehrssicherheit, bei den Heimen und im Kulturbereich. In 30 von 37 untersuchten Themenfeldern war Schaffhausen teurer. Würden alle Mehrkosten zusammengezählt, käme man gar auf einen Betrag von 60 Millionen Franken.
Kantone mit ähnlicher Struktur als Massstab
In der Studie wurde der Kanton Schaffhausen inklusive seiner Gemeinden mit acht anderen Kantonen verglichen, die von ihrer Struktur her ähnlich sind. Dazu gehören die Kantone Glarus, Aargau, Solothurn und Schwyz. Der Bericht beleuchtete auch die Kosten, die in den Gemeinden anfallen. Auch hier wären Einsparungen möglich, stellte die Schaffhauser Finanzdirektorin Rosmarie Widmer Gysel (SVP) fest.
«Ergebnis ist sehr spannend»
Die Regierungsrätin will nun herausfinden, weshalb im Kanton Schaffhausen gewisse Leistungen teurer sind. Erst wenn diese Frage geklärt sei, könne man auch über mögliche Konsequenzen nachdenken. Vorerst versucht Rosmarie Widmer der Studie auch Positives abzugewinnen: «Sie hat auch gezeigt, dass es Bereiche gibt, wo der Kanton Schaffhausen deutlich günstiger ist als andere.» Zudem könne man nun der Bevölkerung ganz objektiv aufzeigen, dass Kanton und Gemeinden in gewissen Bereichen sehr grosszügig seien.