«Notstand beim Trinkwasser» steht auf einem Flugblatt, das der Gemeinderat von Schlatt laut «20 Minuten» in der letzten Woche verteilt hat. Er ruft auf zum Wassersparen. Wenn das nichts nützt, müssen vielleicht bald schon Tankwagen Wasser bringen.
Schlatt ist im Kanton Zürich ein Einzelfall. Der Zürichsee sei ein schier unerschöpfliches Wasser-Reservoir und auch das Grundwasser reiche meist aus, sagt Wolfgang Bollack, Sprecher der kantonalen Baudirektion «Die meisten unserer Gemeinden haben ein zweites Standbein und können im Notfall aus einer Nachbargemeinde Wasser beziehen.»
Probleme für die Fische...
Problematisch ist die Situation hingegen für die Fische. «Wir haben viele kleinere Gewässer und grosse Strecken der Töss, die trocken sind», erklärt Andreas Hertig, Zürcher Fischerei-Adjunkt, «und auch die Bäche führen wenig Wasser.» Deshalb werde der Lebensraum für die Fische knapp.
...und die Bauern
Und auch die Bauern kämpfen mit der Trockenheit – besonders im Norden des Kantons. «Im Weinland wuchs bereits im Sommer weniger Mais», sagt Ferdi Hodel, Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbandes. Auch das Gras ist langsamer gewachsen. «Deshalb haben wir wenig Grundfutter, so dass der eine oder andere Bauer seine Kühe früher schlachtet.» Für die Bauern hat die Trockenheit aber auch ihre guten Seiten: Das schöne Wetter helfe bei all den Arbeiten, die im Herbst noch anfallen.