Vernichtendes Urteil: Eine Gruppe von Experten hat in den vergangenen Monaten einen Bericht zur Wasserrettung im Kanton Graubünden verfasst. Diese sei kaum bis schlecht organisiert. Der Bericht hält abschliessend gar fest, es sei «nicht verantwortbar» so weiterzumachen wie bisher.
Konkrete Vorschläge: Die Gruppe schreibt, Seerettungen müssten mit den lokalen Feuerwehren organisiert werden. Für die Rettung von Menschen aus Flüssen und Bächen käme beispielsweise eine Zusammenarbeit mit einem Kanuclub in Frage.
Thema wird schon lange diskutiert: Die Oberengadiner BDP-Grossrätin Heidi Clalüna hat bereits 2012 ein kantonales Gesetz zur Wasserrettung gefordert. Sie sieht sich nun in ihrer Forderung bestätigt: «Der Bericht zeigt auf, dass etwas getan werden muss.»
Kanton sieht Wasserrettung als Gemeindeaufgabe: In der Februarsession des Kantonsparlaments wollte Heidi Clalüna von der Regierung wissen, ob sie auf deren Unterstützung in Sachen Wasserrettung zählen könne. Die Regierung allerdings sagt - nicht zum ersten Mal - dies sei die Aufgabe der Gemeinden.
Oberengadin reagiert: Bereits im Januar hat die Oberengadiner Präsidentenkonferenz angekündigt, man wolle bis Ende Jahr eine Lösung auf dem Tisch haben. Eine Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ist dabei wahrscheinlich. Schon früher wurden Feuerwehrleute im Oberengadin für die Rettung auf dem Wasser ausgebildet.
Clalüna gibt nicht auf: Eine kantonale Lösung könnte dennoch erneut zum Thema werden. So überlegt sich Heidi Clalüna, erneut einen Vorstoss einzureichen und den Kanton in die Pflicht zu nehmen. Damit nicht jede Gemeinde eine eigene Regelung finden muss.