Eine Mehrheit im Grossen Rat will, dass das 16 Hektaren grosse Gewerbegebiet «Lysbüchel» nicht mehr nur für lärmiges Gewerbe genutzt wird, sondern dass dort auch neue Wohnungen entstehen.
Das Gelände ist ein klassisches Industrieareal.
«Das Gelände ist ein klassisches Industrieareal», entgegnet Jean-Marc Wallach von der Schmoll AG, die auf dem Lysbüchel geschäftet. Und das solle es auch bleiben. «Das Gelände ist eine Brache», entgegnet SP-Grossrat René Brigger. Das wisse man kaum, weil es eingeschlossen sei.
Das Gelände ist eine Brache.
Das Gewerbegebiet, das auch Volta-Nord heisst und eingeklemmt zwischen der Grossmetzgerei Bell, der Kehrichtverbrennungsanlage und dem Papierverwerter Lottner liegt, gehört zu jenen Landstücken, die der Kanton weiterentwickeln will.
Der Basler Gewerbeverband hatte gegen die Überbauungs-Pläne auf dem Lybüchel das Referendum ergriffen. Daher müssen die Stimmberechtigten am 25. November über diesen Bebauungsplan abstimmen. Unterstützt wird der Gewerbeverband von der FDP und der SVP. Die Liberalen sind zusammen mit einer Mehrheit von SP, Grünen und Grünliberalen für den Bebauungsplan.
Dauerbrenner Ladenöffnungszeiten
Nicht die Bürgerlichen sondern die Linken haben gegen einen Beschluss des Parlaments zu den Ladenöffnungszeiten das Referendum ergriffen. Der Grosse Rat hatte im Juni mit einer knappen Mehrheit die Ladenöffnungszeiten an Samstagen sowie Vortagen vor Feiertagen von 18 auf 20 Uhr verlängert.
Der Ladeschluss ist in Basel ein Dauerthema: Bürgerliche wollen den von Einkaufstourismus, Frankenstärke und Onlinehandel gebeutelten Detailhandel mit längeren Öffnungszeiten attraktiver machen und Arbeitsplätze retten.
Linke befürchten derweil mehr Druck fürs Personal, da die Chefs die Schichten bestimmten und so die verfügbare Freizeit schwinde. Zudem litten kleine Läden wegen höherer Personalkosten ohne steigende Umsätze.
Mehrfaches Volks-Nein
Zuletzt hatte das Basler Stimmvolk 2013 eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten um zwei Stunden samstags an der Urne deutlich abgelehnt, mit knapp 60 Prozent Nein-Anteil. Schon 2002 hatten sich die Stimmberechtigten gegen eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten ausgesprochen.