Besser eine kleine Olma als gar keine Olma, haben sich die Veranstalter in St. Gallen gesagt und eine Alternative auf die Beine gestellt. 150 Ausstellerinnen und Aussteller, Herbststimmung und Jahrmarkt, Brauchtum und auch die Bratwurst fehlt nicht. Trotzdem ist vieles anders, auch der Name.
Das Gewürz steht neben dem Wein und das Mineral neben den Möbeln.
Die Messe heisst «Pätch». Der Name sei abgeleitet vom englischen «Patchwork», sagt Christine Bolt gegenüber SRF. Es bedeute so viel wie bunt-gemischt, farbig und zusammengewürfelt, so die Initiantin und neue Direktorin der Genossenschaft Olma Messen St. Gallen.
Und dieses Motto ist Konzept. Die Markt- und Ausstellungsstände sind nicht wie bei der Olma angeordnet. «Das Gewürz steht neben dem Wein oder das Mineral neben den Möbeln», sagt Christine Bolt.
Es gibt keine Tiere auf dem Gelände, es gibt keinen offiziellen Festakt und keine Bundesrätin auf dem Messegelände, die ein «Säuli» auf den Arm nimmt.
Es ist anders als an der Olma. Mir passt das nicht so.
150 Aussteller haben ihre Stände aufgebaut. Der obligate Verkäufer von Küchengeräten ist genau so auf dem Gelände wie der Möbelhändler. Aber es gibt auch Neues, so zum Beispiel eine Halle für ein virtuelles Sportspiel.
Doch auf das legendäre «Säulirennen» müssen die Besucherinnen und Besucher verzichten. Stattdessen bietet das Casino St. Gallen eine Alternative dazu an. Nicht mit echten «Säuli»: Es wird gewürfelt. Wie beim Leiterlispiel «rennen» vier Säuli in den Farben der Kantone St. Gallen, Thurgau und beider Appenzell um die Wette. Für jeden richtig abgegebenen Tipp gibt es Spieljetons zu gewinnen.
«Pätch» ist eine «Olma-light» aus dem bekannten Grund, nämlich Corona. Darum sind überall auf dem Gelände Gitter aufgestellt, die Stände sind viel weiter auseinander als sonst und überall gibt es Corona-Hinweise.
Es wird nie dieses Olma-Feeling geben. Ich hoffe, dass die Leute trotzdem kommen.
Maximal 5'000 Besucher pro Tag sind zugelassen, sie müssen sich via Internet anmelden und können dann einen geführten Rundgang an den Ständen vorbeimachen. «Pätch ist ein ganz neues Messe-Format, dass den Leuten corona-gerecht ein bisschen Olma-Feeling gibt», so Christine Bolt.
Pätch war für uns der Silberstreifen am Horizont.
An diesem und dem nächsten Wochenende werden bis zu 30'000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Die letztjährige Olma lockte an den elf Messetagen insgesamt 360'000 Leute auf das Messegelände. «Wegen der besonderen Situation ist alles etwas kleiner und feiner dieses Jahr», sagt deshalb Christine Bolt.