Spektakuläres Tramunglück in Bern: Am Berner Zytglogge ist heute Morgen ein Bernmobil-Tram der Linie 7 entgleist. Das Fahrzeug kam aus Richtung Casinoplatz, als es aus einer Kurve flog und mit voller Wucht auf den Kornhausplatz schlitterte.
Dort räumte das Tram Bänke, einen Ticketautomaten und Abfallkübel ab und kam erst beim Chindlifrässer-Brunnen zum Stillstand. Schleifspuren am Boden zeugen von der grossen Wucht, mit der das Tram aus den Schienen geflogen sein muss.
Anstatt an der Haltestelle zu stoppen, gab das Tram Vollgas, so wirkte es.
Eine Servicemitarbeiterin der Kaffeebar «Adrianos» am Zytglogge hat die Entgleisung mit eigenen Augen gesehen: «Anstatt an der Haltestelle zu stoppen, gab das Tram Vollgas, so wirkte es. Es erwischte die Kurve Richtung Bahnhof nicht und krachte auf den Kornhausplatz», sagte sie zu einem SRF-Reporter.
Es sei «ein dramatischer Anblick» gewesen, so die Barista. «Wir sahen Blitze, weil die Stromleitungen weggerissen wurden. Dann kam auch schon die Ambulanz.»
Hatte der Tramchauffeur ein medizinisches Problem?
Wie die Polizei mitteilt, wurden beim Unfall ein Fahrgast und der Tramführer leicht verletzt. Ein «medizinisches Problem» beim Chauffeur könne nicht ausgeschlossen werden, heisst es.
Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer spricht von «Glück im Unglück»: «Man muss sich vorstellen: Wären im Sommer die Leute draussen auf der Restaurantterrasse gesessen, hätte der Tramunfall viel schlimmer enden können», erklärte er gebenüber SRF.
Der Tramunfall hätte viel schlimmer enden können.
An der Unfallstelle hätte das 7er-Tram eigentlich in die Marktgasse einbiegen sollen, wobei es eigentlich im Schritttempo fahren würde. «So etwas haben wir in Bern noch nie gesehen», so eine Passantin.
Die Polizei untersucht den Unfall derzeit in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST). Die genauen Umstände sind noch unklar.
Der Verkehr ist wegen der aufwendigen Bergungsarbeiten nach wie vor stark beeinträchtigt. Pendlerinnen und Pendler müssen sich in Geduld üben.