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Einigung bei der SDA «Wir sind zufrieden, aber nicht glücklich»

Es war der erste Streik in der über 100-jährigen Geschichte der Schweizer Nachrichtenagentur. Nun, nach 150 Tagen, haben sich die Geschäftsleitung und die Belegschaft geeinigt. Für die Angestellten der SDA mitverhandelt und mitgekämpft haben die Gewerkschaften. Stephanie Vonarburg über die aufgehobene Altersguillotine und Aderlässe der Nachrichtenagentur.

Stephanie Vonarburg

Vizepräsidentin syndicom

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Stephanie Vonarburg ist seit Ende 2017 Vizepräsidentin bei der Gewerkschaft Medien und Kommunikation syndicom.

SRF News: Wie schätzen Sie die erzielte Einigung ein?

Stephanie Vonarburg: Wir sind grundsätzlich zufrieden. Wir sind aber nicht glücklich. Diese vier Monate waren für die Redaktion eine sehr schwierige und schmerzhafte Zeit. Vom Ergebnis her gesehen ist das, was wir gestern unterschrieben haben, gut.

Was hat man konkret erreicht?

Man hat insbesondere erreicht – und das ist das Kernstück des Vergleichs –, dass den gekündigten Personen, die 61 Jahre oder älter waren, die Wiedereinstellung angeboten wird. Das ist der wichtigste Punkt, weil damit diese Altersguillotine, die da eingeführt wurde, aufgehoben wird.

Der zentrale Punkt beim Streik Anfang Jahr war, dass man diesen massiven Abbau planen, stoppen oder redimensionieren möchte. Dieses Ziel hat man nicht erreicht.

Ja, das ist ein negativer Punkt. Wir sind weiterhin überzeugt, dass dieses Unternehmen die Mittel gehabt hätte, um auch über längere Zeit zu investieren und den Abbau wesentlich moderater zu gestalten. Jetzt mit diesen freiwilligen Abgängen, die es seit Februar auch zusätzlich gegeben hat, ist es so, dass ein veritabler Aderlass an Know-How vonstatten ging. Und das ist für das Unternehmen sehr schlecht. Und für die Leute, die entlassen worden sind, ist es natürlich auch sehr negativ.

Mitarbeiter der SDA protestieren mit Transparenten auf der Strasse
Legende: Journalistinnen und Journalisten sowie Gewerkschafter treten Ende Januar in den unbefristeten Streik. In Bern demonstrieren sie am 2. Februar 2018 gegen den geplanten Stellenabbau. Keystone

Wie sieht Ihr Fazit aus, hat sich dieser Streik gelohnt?

Ja. Ohne den Streik hätten wir diese Lösung nicht bekommen. Streik ist nie ein Mittel, das wir suchen und wählen. Es ist das letzte Mittel, wenn es nicht anders geht. Hier wurde es mit viel Mut und Engagement von der Redaktion gemacht und durchgeführt. Von daher: Ja, es hat sich gelohnt, es war wichtig, das Resultat lässt sich sehen.

Das Gespräch führte Raphael von Matt.

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