Das Projekt eines Formel-E-Rennens in Zürich ist einen Schritt näher ans Ziel gerückt: Der Weltrat des Internationalen Automobil-Verbandes (FIA) hat den für 2018 geplanten Anlass auf den Rennkalender genommen. Er soll am 10. Juni 2018 stattfinden. Allerdings muss der Zürcher Stadtrat noch zustimmen, was aber erwartet wird.
«Wohlwollend gestimmt»
Die Organisatoren hatten das gemeinsam mit dem Verein e-mobil Züri ausgearbeitete Gesuch als bewilligt vermeldet. Doch zwei Stunden später wurde diese Information dementiert.
«Der Stadtrat wird in den nächsten Wochen über das Gesuch befinden», sagte ein Medienverantwortlicher der Stadt Zürich gegenüber der sda. Die Stadt sei dem Projekt wohlwollend gestimmt, der Entscheid stehe aber noch aus.
Ausnahmebewillung des Bundesrates
Den Weg für Rundstreckenrennen mit elektrobetriebenen Autos in der Schweiz hatte der Bundesrat bereits im Dezember 2015 mit der Erteilung der erforderlichen Ausnahmebewilligung geebnet. Die Landesregierung begründete ihren Entscheid damit, dass solche Rennen im Interesse der Wirtschaft und des Forschungsstandorts Schweizer lägen.
Interesse an einer derartigen Veranstaltung hatten ursprünglich auch Lugano und Lausanne bekundet, aus finanziellen und politischen Gründen aber auf eine Kandidatur verzichtet.
Premiere auch für weitere Städte
Sébastien Buemi, Neel Jani und ihre Konkurrenten werden in der Limmatstadt ihr zehntes Rennen der Saison austragen. Die Formel-E-Meisterschaft 2017/2018 beginnt Anfang Dezember wie im vergangenen Jahr mit einer Doppelveranstaltung in Hongkong. Neben Zürich werden auch Santiago de Chile, São Paulo und Rom erstmals Austragungsort eines Rennens für elektrobetriebene Autos sein.
Die Formel E steht damit vor der vierten Rennsaison. Die Rennserie wird ausschliesslich auf temporären Rundstreckenkursen in Städten ausgetragen.
Nach Katastrophe von Le Mans verboten
In Zürich wird zum ersten Mal seit 63 Jahren wieder ein Autorennen auf einer Rundstrecke ausgetragen. Seit 1955 waren Wettkämpfe dieser Art in unserem Land als Folge der tragischen Geschehnisse in jenem Jahr in Le Mans verboten. Der damalige 24-Stunden-Klassiker hatte nach einem Rennunfall in der Katastrophe mit 84 Toten geendet.