Es sind grosse Landstücke, die aktuell in Breitenbach SO zum Verkauf stehen. Und sie seien an bevorzugter Lage, meint Gemeindeverwalter Andreas Dürr. «Man sieht an die Jurakette und ins Dorf. Eine wunderbare Aussicht. Gleichzeitig ist man in fünf bis sieben Minuten im Dorfzentrum und die Schulanlagen sind gleich nebenan.»
Das Land gehört seit 2018 der Gemeinde, die es damals aus einer Erbmasse gekauft hatte. Nun will Breitenbach das Bauland wieder verkaufen und hat eine Auktion angesetzt. Dazu gibt es allerdings klare Bedingungen:
- Bei der Versteigerung mitmachen dürfen nur Privatpersonen, keine Firmen.
- Wer mitbieten will, muss per Ende März 2022 in Breitenbach gewohnt haben.
- Das Bauland muss innert zwei Jahren überbaut werden, ansonsten kauft die Gemeinde das Land wieder zurück.
- Ein Weiterverkauf des Baulands ist in den nächsten zwei Jahren verboten.
- Gebaut werden darf nur ein Einfamilienhaus je Parzelle.
Breitenbacher Landverkauf
Dass nur Einheimische zum Zug kommen, sei der Wunsch der Gemeindeversammlung gewesen, erklärt Andreas Dürr: «Es ist enorm schwierig geworden, Baulandparzellen zu finden». Deshalb sei es die Absicht, jüngeren Breitenbacherinnen und Breitenbachern eine Gelegenheit zu geben, im Dorf zu bleiben und hier ein Haus zu bauen.
Dass Bauland von Gemeinden versteigert wird, sei nicht alltäglich, heisst es bei mehreren Immobilienexperten auf Anfrage. Marcel Müller, bei der Baloise Bank SoBa zuständig für das Hypotheken- und Kreditgeschäft, sagt beispielsweise, dass er dies noch nie beobachtet habe.
Bauland ist kein Schnäppchen
Auktionen von Gebäuden oder auch Bauland gibt es häufig im Zuge von Konkurs- oder Erbschaftsverfahren, dass aber Gemeinden Bauland versteigern und dies erst noch nur an Privatpersonen oder gar an Einheimische, ist selten.
Für die Gemeinde könne sich das aber lohnen, ist Marcel Müller überzeugt. Bauland für Einfamilienhäuser sei extrem knapp. Wenn es noch freie Parzellen gäbe, würden diese jeweils zu einem hohen Preis den Besitzer oder die Besitzerin wechseln.
Ein Schnäppchen werden die Parzellen in Breitenbach denn auch nicht. Sie sind je zirka 800 Quadratmeter gross und es besteht ein Mindestgebot von 650 bis 750 Franken pro Quadratmeter, sodass mit einem Verkaufserlös von mindestens 600'000 Franken pro Parzelle gerechnet wird. Ausserdem werden die Parzellen nicht zu einem fixen Preis verkauft, sondern an den Meistbietenden versteigert. «Es ist im Interesse der Steuerzahler, dass aus dem Verkauf ein entsprechender Betrag erwächst», erklärt Gemeindeverwalter Andreas Dürr.
Es ist also nicht sicher, dass am Schluss tatsächlich alle Parzellen einer der 4000 Einwohnerinnen und Einwohner von Breitenbach gehören. Gäbe es in der ersten Runde keine Käufer, dann werde der Gemeinderat das weitere Vorgehen festlegen, sagt Dürr. Er geht davon aus, dass dann alle zum Kauf zugelassen werden. Für die Gemeindekasse wäre dies wohl sogar attraktiver.