Der Dachverband der Lehrer Schweiz (LCH) hat seine Mitglieder nach der Zufriedenheit im Beruf befragt. 15'150 nahmen teil. Die Lehrer geben ihrem Beruf die Note 4.3 (Höchstnote 6). Das ist leicht besser als bei der letzten Befragung 2006 (4.1) – aber noch immer nicht berauschend.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Gesamtzufriedenheit liegt bei 4.3 (bei Werten von 1-6)
- Dennoch würden 82 % den Lehrer-Beruf wieder wählen
- Fragen gestellt wurden zu 68 Aspekten des Lehrberufs
- Negativ bewertete Aspekte: Lohn und Lohnentwicklung; Umsetzung von Reformen; Ansehen in der Öffentlichkeit; Work-Live-Balance
- Positiv bewertete Aspekte: Möglichkeit zur Teilzeit; das Unterrichten; Respekt seitens der Schüler; Vermittlung von Werten; Zusammenarbeit mit Kollegen
Schlechter Lohn, tiefes Ansehen
Besonders unzufrieden sind die Lehrer mit Lohn und Lohnentwicklung. Beides sehen sie im Vergleich mit Berufen mit ähnlichem Anforderungsprofil als zu tief.
Ebenso problematisch empfinden die Lehrkräfte das Ungleichgewicht zwischen Arbeits- und Erholungszeit. Auch das Ansehen in der Öffentlichkeit bewerten sie negativ.
Verband gelobt Besserung
Dennoch: 82 Prozent der Befragten würden wieder Lehrer werden. Positiv bewerten sie zum Beispiel die Möglichkeit, Teilzeit arbeiten zu können. Aber: Dies verhülle auch, dass ein Vollpensum in der Schule dauerhaft nicht mehr zu stemmen sei, heisst es im Bericht des LCH.
Studie des LCH
Der Lehrerverband will darauf reagieren und sich für tiefere Pflichtpensen bei Klassenlehrpersonen einsetzen. Ebenso «für eine gute Lohnentwicklung und für mehr Ressourcen bei der Umsetzung von Schulreformen», sagt LCH-Präsident Beat Zemp.
Gespaltener Blick auf Schulleitung
Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung empfinden die deutschschweizer Lehrkräfte grossenteils als gut. Die Anerkennung und Unterstützung in Konflikten mit Eltern wird positiv hervorgehoben.
Andererseits bemängeln sie die fachbezogene Qualität der Feedbacks. Das sei verständlich, so Zemp. Denn Schulleitende seien fachlich oft «nicht besser, sondern höchstens gleich gut ausgebildet wie die Lehrpersonen selber».