«Friederike», der dritte Wintersturm innerhalb von zwei Wochen, hat die Schweiz nur gestreift und ist nun in Richtung Osten abgezogen. Es bleibt zwar windig, aber im Flachland ist es mit den Stürmen nun vorbei, wie Felix Blumer von SRF Meteo sagt.
In der Höhe herrscht aber weiterhin eine kräftige Westströmung. Zudem ziehen laut Blumer auf das Wochenende Warmfronten auf, die typischerweise nur in der Höhe aktiv sind. «In den Bergen müssen wir bis Montagabend weiterhin mit Sturm, stellenweise sogar mit Orkanböen rechnen.»
Das Problem werde in den nächsten Tagen aber vor allem der Niederschlag sein. Von heute Abend bis Montagabend rechnen die SRF-Meteorologen mit grossen Niederschlagsmengen.
Im Unterwallis sowie am Alpennordhang dürfte es lokal sogar bis zu zwei Meter Neuschnee geben. «Da hat es aber schon viel Schnee, und der hat sich noch nicht gut verfestigt. Die Lawinengefahr wird deshalb weiterhin sehr kritisch bleiben», sagt Blumer.
Vorsicht jenseits der Pisten
Bereits jetzt herrscht in den Schweizer Alpen gebietsweise grosse Lawinengefahr. Für das nördliche Wallis, das Nordbünden, die Glarner, St. Galler und Appenzeller Alpen hat das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos die zweithöchste Warnstufe vier herausgegeben. Das bedeutet, dass sich Lawinen ohne menschliches Zutun lösen können – ganz von selbst.
Für Schneesport abseits geöffneter Pisten bleibt die Situation laut dem SLF in den nächsten Tagen heikel. Vor Ort beurteilen die lokalen Sicherheitsdienste die Situation laufend und informieren über allfällige Massnahmen wie zum Beispiel Strassen- oder Pistensperrungen. Deshalb sollten deren Anweisungen und Massnahmen unbedingt beachtet werden, empfiehlt das SLF.
Starker Regen und Schmelzwasser
Mit der Warmfront steigt die Schneefallgrenze dann aber: Wahrscheinlich schon am Sonntag nördlich der Alpen auf über 1000 Meter, am Montag möglicherweise auf über 1400 bis 2000 Meter, wie Blumer sagt.
«Da haben wir dann das Problem, dass es in tieferen Lagen intensiv regnet, und in den Bergen zugleich der Schnee schmilzt.» Blumer rechnet mit sehr grossen Regenmengen – vergleichbar mit jenen von vor 14 Tagen. «Die Situation muss also sehr, sehr genau verfolgt werden.»
Mit einer Wetterberuhigung und trockenerer Luft rechnen die Meteorologen erst für Dienstag.