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Potential am Luganersee Im Mobility-Stil Boote teilen

Um die Stadt zu beleben, führt Lugano auf dem Luganersee das Konzept Boat Sharing ein, das Teilen von Booten.

Die Stadt Lugano will den Luganersee beleben. Sie setzt darum ab nächstem Jahr auf das Konzept Boat Sharing, also das Teilen von Booten. Das funktioniert gleich dem Konzept von Mobility bei den Autos. In der Deutschschweiz ist Boat Sharing bereits erprobt, im Tessin macht jetzt Lugano den ersten Schritt.

Grosse Nachfrage erwartet

Der letzte heisse Sommer habe klar gezeigt, dass es so nicht weitergeht, sagt Fabio Schnellmann, Infrastrukturverantwortlicher der Stadt Lugano. «Der Luganersee wird leider wenig benutzt. Wir haben siebenhundert Bootsplätze. Eine Untersuchung im letzten Sommer aber hat gezeigt, dass nur 10 Prozent dieser Boote bewegt werden.»

Das Boat Sharing soll den See beleben. Gestartet wird mit 10 Booten. Man wolle die Sache sanft angehen, sukzessive sollen neue Boote dazu kommen. Es sei gut möglich, dass heutige Bootsbesitzer, die ihr Boot auch wegen den hohen Kosten nur wenig bewegen, sich am Boat-Sharing-Projekt beteiligen, sagt Fabio Schnellmann: «Wir gehen davon aus, dass sich schnell einmal 500 Personen an diesem Projekt beteiligen.»

Lärmtoleranz ist im Tessin grösser

Der Wachtumsmarkt für Boat Sharing besteht auf jeden Fall, sagt Experte Herbert Neidhart. Er ist Geschäftsführer des boatsharing-Programms sail.com. «Boat Sharing liegt im Trend, Teilen allgemein.» Viele Deutschschweizer Gemeinden seien aber nicht so offen gegenüber Boat Sharing Plätzen wie die Stadt Lugano.

Ihr Argument sei, dass Menschen kommen würden, die man nicht kennt und die die Boote benutzen würden. «Sie befürchten, dass es Unruhe gibt und andere Emissionen.» Solche Befürchtungen gibt es in Lugano nicht. Die Bootsanlegestelle liegt neben der ständig dicht befahrenen Autostrasse.

Ein belebter See belebt die Stadt.
Autor: Fabio Schnellmann Infrastrukturverantwortlicher von Lugano

Die Toleranz gegenüber Abgasen und Lärm ist im Tessin grundsätzlich höher als in der Deutschschweiz. Besonders, wenn der Lärm auch einen Nutzen hat. «Ein belebter See belebt die Stadt», sagt Schnellmann, der sich auf einen belebten Luganersee freut.

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