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Schweiz Lohnungleichheit bestraft Frauen lebenslang

Frauen verdienen in der Schweiz fast ein Fünftel weniger als Männer. Das hinterlässt nicht nur ein Loch im Portemonnaie. Der geringere Lohn hat negative Konsequenzen für viele weitere Lebensbereiche, sagt Gewerkschafterin Christina Werder im Gespräch mit SRF News Online.

In Sachen Lohngleichheit bewegt sich die Schweiz nur gemächlich. Im internationalen Vergleich dümpelt sie im hinteren Drittel. 2010 verdienten Frauen noch immer 18 Prozent weniger als Männer.

In 66 Jahren ist es soweit

Geht es in diesem Tempo weiter, sind bis zur Gleichstellung von Mann und Frau noch 66 Jahre nötig. Das stellt der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in seinem Newsletter zum morgigen Internationalen Tag der Frau fest.

In der Schweiz steht im Gesetz verankert, dass Frauen den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit bei gleicher Qualifikation und Leistung erhalten sollen. Warum passiert trotzdem nur wenig?

«Massnahmen zur Förderung der Lohngleichheit basieren auf Freiwilligkeit», sagt Christina Werder, die beim SGB für Gleichstellungs- und Familienpolitik zuständig ist. Und die sei in den Unternehmen offenbar nur wenig vorhanden. «Beispielsweise machen beim Projekt «Lohngleichheitsdialog für Unternehmen» nur 33 Firmen mit», sagt sie. Die Plattform existiert seit bald fünf Jahren.

Karriere als Lohnbremse

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Je höher die berufliche Position, desto grösser die Lohnschere zwischen den Geschlechtern. Doch nicht nur lohnmässig wird die Luft für Frauen gegen oben dünner. «Obwohl Frauen immer besser ausgebildet sind, stagniert ihr Anteil in Führungspositionen seit Jahren bei etwa einem Drittel», sagt Christina Werder.

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