Rund 8300 Rekruten haben am Montag mit der Militärausbildung begonnen. In Thun gesellen sich diese Saison zu den Schweizer Rekruten auch fünf norwegische Gäste.
Vier Rekruten und ein Unteroffizier werden in Thun die gesamte Panzerrekrutenschule absolvieren und zur Kampfpanzerbesatzung ausgebildet, teilte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit. «In dieser Form ist dies für die Schweiz eine Premiere», sagte Christoph Brunner, Informationschef der Verteidigung.
18 Wochen contra 19 Monate
Norwegen wolle in Erfahrung bringen, wie es die Schweiz in der kurzen verfügbaren Zeit schaffe, die Soldaten einsatzfähig zu machen. Die Rekrutenschule in der Schweiz dauert 18 Wochen, in Norwegen fast fünf mal so lange, nämlich ganze 19 Monate.
Zum Erfolgsrezept der Schweiz gehört laut Brunner das duale Bildungssystem. «Unsere Rekruten haben schon einen gefüllten Schulsack, wenn sie zu uns kommen. Das hilft extrem», sagte Brunner. Zudem sei die Rekrutenschule effizient organisiert und aufgebaut.
Keine Sonderbehandlung
Obwohl die Rekrutenschule zum ersten Mal Gäste in dieser Form beherbergt, werden die norwegischen Rekruten keine Sonderbehandlung erhalten. «Sie werden den normalen Rekrutenalltag kennen lernen wie jeder andere auch», sagte Brunner. Die Vorbereitungen seien abgelaufen wie sonst auch.
Zwischen der Schweiz und Norwegen gibt es eine Vereinbarung über militärische Übungen und Ausbildungen. Basierend auf dieser wurde im September für die Ausbildung einer norwegischen Panzerbesatzung grünes Licht gegeben.
Norwegen und die Schweiz haben die gleichen Waffensysteme, weshalb eine Zusammenarbeit naheliegt. Die Schweizer Armee absolviert regelmässig Testflüge der Luftwaffe in Norwegen.