Der 32-jährige Filmemacher Germán Tejeira aus Uruguay konnte am Samstagabend an der Award Night im Zürcher Opernhaus den Hauptpreis entgegennehmen. In seinem melancholischen Episodenfilm «Una Noche Sin Luna» begleitet der Regisseur in einer Silvesternacht drei einsame Menschen.
Auszeichnung für jungen Schweizer
Freuen durfte sich auch sein rumänischer Kollege Alexander Nanau, der für sein Porträt «Toto and his sisters» über drei Roma-Kinder in Bukarest das Goldene Auge für den besten internationalen Spielfilm erhielt.
Die Goldenen Augen der beiden internationalen Wettbewerbe sind mit je 25'000 Franken dotiert, während die Auszeichnung der Sektion «Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich» mit einem Preisgeld von 20'000 Franken verbunden ist. Letzterer Preis ging am Samstagabend an den jungen Schweizer Filmemacher Nick Brandestini. In seinem Dokumentarfilm «Children of the Arctic» porträtiert er Jugendliche eines indigenen Ureinwohnervolkes, das in Alaska lebt. Das bildstarke und bewegende Werk begleitet die jungen Menschen in ihrem Leben zwischen Moderne und Tradition.
Publikumspreis an Film über den Tod
Der neu geschaffene Förderpreis für den Schweizer Film – verbunden mit einem Preisgeld von 10'000 Franken – ging an den Spielfilm «Bouboule» des Regisseurs Bruno Deville. Die Coming-of-Age-Geschichte handelt von einem 12-jährigen übergewichtigen Jungen, der sich von seinem Aussenseitertum befreit. «Bouboule» startete wie der Film «Chrieg» des Zürchers Simon Jaquemet im internationalen Spielfilmwettbewerb, wo die beiden Streifen allerdings leer ausgingen.
Die Zuschauer verliehen den Publikumspreis an den Schweizer Dokumentarfilm «Zu Ende Leben». Rebecca Panian begleitet darin einen Mann, der an einem Tumor leidet. Zugleich machen sich in ihrem Film bekannte Schweizer Persönlichkeiten wie Franz Hohler oder Pedro Lenz Gedanken zum Tod.
Insgesamt zeigte das Zürich Film Festival bei seiner Jubiläumsausgabe 145 Filme aus 29 verschiedenen Ländern. 17 davon waren Weltpremieren, 14 stammten von Schweizer Filmschaffenden.