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SRF baut in den kommenden Monaten rund 75 Vollzeitstellen ab
Aus Tagesschau vom 23.09.2024.
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Sparmassnahmen bei SRF SRF baut 75 Vollzeitstellen ab – Geschäftsleitung verkleinert

  • SRF baut in den kommenden Monaten rund 75 Vollzeitstellen ab.
  • Ab Sommer 2025 werden die «Tagesschau»-Ausgaben am Mittag und um 18 Uhr durch moderierte Newsflashes ersetzt. Am Wochenende entfällt die Mittagsausgabe.
  • Die Sendungen «Club» und «Gesichter & Geschichten» pausieren neu im Sommer.
  • Zudem werden die Geschäftsleitung verkleinert und weitere Massnahmen getroffen.

Um ab 2025 ein finanzielles Defizit vermeiden zu können, sei ein weiterer Stellenabbau nötig, gibt das Unternehmen bekannt. Von den 75 Vollzeitstellen werden zehn Prozent beim Kader abgebaut.

Auf Basis des strategischen Unternehmensprojekts «SRF 4.0» seien zudem im Informationsangebot bis 2027 punktuelle Änderungen unumgänglich. Die Umsetzung des Massnahmenpakets zu «SRF 4.0» erfolgt mehrheitlich ab Mitte Oktober.

Die wichtigsten Massnahmen im Detail

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  • Ab Sommer 2025 werden die «Tagesschau»-Ausgaben am Mittag und um 18 Uhr durch moderierte Newsflashes ersetzt; am Wochenende entfällt die Mittagsausgabe.
  • Die Sendungen «Club» und «Gesichter & Geschichten» pausieren neu im Sommer – analog zu den Magazinen und anderen Talk-Sendungen.
  • Die senderspezifischen Newsbulletins bei Radio SRF Virus entfallen und werden durch die regulären Nachrichten von Radio SRF ersetzt.
  • Das Angebot der Regionaljournale am Wochenende wird punktuell reduziert. Ausnahmen sind Wahl- und Abstimmungssonntage.
  • An den Regionalstandorten werden die Regionalredaktionen Audio/Digital mit den TV-Korrespondentenstellen zusammengelegt.
  • Auf Drittplattformen fokussiert SRF künftig für das junge Publikum auf die Marken «SRF Impact», «Bounce» und «Studio 404». Im Gegenzug verzichtet SRF auf die Kanäle «SRF Mood» und «We, Myself & Why» sowie auf die Formate «Das VARs», «Deep Dating», «Hypegenossen», «Pasta del Amore», «In Progress» und «Helvetia».
  • Zusätzliche Einsparungen ergeben sich durch die Verlagerung von weiteren Sendungen ins News- und Sportcenter (NSC). Dazu gehören «Rundschau», «Kassensturz» und «Gesichter und Geschichten».
  • SRF reduziert zudem das Drittmarktgeschäft: Ab sofort nimmt das Medienunternehmen entsprechende Produktionsaufträge nur noch an, wenn die Übertragungsrechte bei der SRG und bei SRF liegen.
  • Synergien ergeben sich auch mit der Integration des Herstellungsmanagements in die Abteilung Produktion, eine effizientere Studioplanung, die Verlagerung der Postproduktion von Basel nach Zürich und durch die Zusammenlegungen von Diensten im News- und Sportcenter.
  • Auch die Abteilung Technologie reduziert Kapazitäten durch vereinfachte Prozesse, die Nutzung von Synergien sowie die Kürzung von Leistungen in verschiedenen Bereichen.

Chefredaktionen Video und Audio/Digital fusionieren

Zudem fällte die SRF-Geschäftsleitung einen wegweisenden Entscheid: Aus den beiden heute getrennten Chefredaktionen Video und Audio/Digital entsteht mittelfristig an den Standorten Bern und Zürich sowie in den Regionen eine gemeinsame, multimediale Chefredaktion.

Dazu betonte SRF-Direktorin Nathalie Wappler an der heutigen Personalveranstaltung: «Die Trennung der Chefredaktionen ist nicht mehr zeitgemäss und im Tagesgeschäft zunehmend hinderlich. Im digitalen Zeitalter müssen Geschichten konsequent multimedial gedacht werden, was in zwei getrennten Organisationen nur mit Zusatzaufwand möglich ist.»

Die detaillierte Ausgestaltung der gemeinsamen Chefredaktion wird ab 2025 erarbeitet, der Start der neuen Organisation ist 2026 geplant.

Bürogebäude mit SRF-Logos und Antennenturm.
Legende: Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) baut in den kommenden Monaten unternehmensweit rund 75 Vollzeitstellen ab. REUTERS/Arnd Wiegmann

«Unsere unternehmerische Verantwortung verpflichtet uns zu einem ausgeglichenen Budget. Ich bedaure es sehr, dass dieses Ziel nächstes Jahr nur über einen Stellenabbau erreicht werden kann», betonte Nathalie Wappler vor den Mitarbeitenden. Für Betroffene komme der Sozialplan der SRG zur Anwendung.

Der technologische Wandel, das veränderte Nutzungsverhalten des Publikums und die reduzierten finanziellen Mittel führen ab 2026 zu weiteren Anpassungen im Angebot und in der Organisation. Dazu zählt unter anderem eine Verkleinerung der Geschäftsleitung. Die definitiven Entscheidungen fallen im Frühling 2025.

Neben der Zusammenlegung der beiden Chefredaktionen verzichtet SRF-Direktorin Nathalie Wappler daher auf die Wiederbesetzung der Abteilungsleitung Kultur in der heutigen Form. Diese ist nach der Wahl von Susanne Wille zur SRG-Generaldirektorin vakant.

Zusätzliche Sparmassnahmen bei SRG und SRF

Aufgrund des Bundesratsentscheids erhält die SRG den Teuerungsausgleich auf die Medienabgabe ab 2025 nur noch zur Hälfte ausbezahlt. Deshalb werden SRG-weit Sparmassnahmen im Umfang von 50 Millionen Franken nötig – davon weitere 6.3 Millionen Franken bei SRF.

Zusätzliche Massnahmen sind aufgrund der rückläufigen kommerziellen Einnahmen erforderlich. Alle diese Einsparungen kann SRF im kommenden Jahr durch einmalige Reduktionen im Angebot, bei Projekten und Supportleistungen vornehmen. Der Abbau von vereinzelten Stellen soll möglichst über die natürliche Fluktuation erfolgen.

SRF 4 News, 23.9.2024, 14:30 Uhr ; 

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