Nachdem der Sturm «Burglind» über die Schweiz hinweggezogen ist, zeigen sich jetzt die erheblichen Schäden, vor allem in den Wäldern. Bei einem Augenschein im Wald bei Neuendorf im Kanton Solothurn zeigt sich, wie heftig der Sturm gewütet hat.
«Hier haben wir eine Fläche von 1,5 bis zwei Hektaren. In unserem Forstrevier sind vier bis fünf solcher Flächen von Sturmschäden betroffen. Wir rechnen hier mit etwa 10 bis 15'000 Kubikmetern Fallholz», sagt Walter Brönnimann, Revierförster im Forst Mittleres Gäu. Im ganzen Kanton Solothurn wird die Schadenmenge auf bis zu 100'000 Kubikmeter Fallholz geschätzt.
Mehr Fallholz als erwartet
Auch der Verband der Schweizer Waldeigentümer hat seine Schätzungen über die Sturmschäden nach oben korrigiert. Er rechnet mit einer Menge von rund einer Million Kubikmeter Fallholz in der ganzen Schweiz.
«Wenn wir von einer Million Kubikmeter sprechen, ist das etwa ein Sechstel von dem, was seinerzeit der Sturm «Lothar» umgeworfen hat. Und etwa ein Fünftel, was in der Schweiz normalerweise in einem Jahr genutzt wird», erklärt Markus Brunner, Direktor des Verbands WaldSchweiz.
Gefährliche Schadengebiete
In betroffenen Waldstücken dürfen sich zurzeit nur Forst-Experten aufhalten. Für Spaziergänger und Jogger ist die Situation äusserst gefährlich. Von gefallenen Bäumen eingeklemmte Jungbäume stünden unter hoher Spannung und könnten sich bei einer Berührung lösen und einen Menschen schwer verletzen oder töten, sagt Brunner.
Auch Revierförster Brönnimann ist die Warnung vor den aktuellen Gefahren im Wald ein Anliegen: «Der Boden ist nass und die Bäume können sich bewegen. Da hat man keine Chance, wegzukommen.»
Die Räumungsarbeiten sind darum auch für die Forst-Fachleute anspruchsvoll und wird voraussichtlich Monate dauern. In dieser Zeit sollten Spaziergänger die sturmgeschädigten Wälder meiden.