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Michèle Blöchliger: «Ich verdiene gar nichts an diesem Mandat»
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 31.10.2022. Bild: keystone
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Umstrittenes Nebenamt Bundesratskandidatin Blöchliger wehrt sich gegen Vorwürfe

Vor zwei Wochen hat die Nidwaldner SVP-Regierungsrätin Michèle Blöchliger ihre Bundesratskandidatur bekannt gegeben. Seither stand sie mehrfach in der Kritik. Zuerst wegen einer falschen Aussage zu ihrem britischen Pass, dann wegen eines Nebenamts.

Die «NZZ am Sonntag» kritisierte, dass ihr Mandat bei einer Firma, die spezielle Pflaster vertreibt, kein Thema war bei der Bekanntgabe der Kandidatur. Nun nimmt Blöchliger gegenüber SRF News Stellung.

Michèle Blöchliger

Bundesratskandidatin SVP

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Michèle Blöchliger (55) ist seit 2018 Regierungsrätin des Kantons Nidwalden. Die SVP-Politikerin führte zuerst vier Jahre die Gesundheitsdirektion, seit Juni 2022 ist sie Finanzdirektorin. Blöchliger ist Rechtsanwältin, verheiratet und hat drei Kinder.

SRF News: Die «NZZ am Sonntag» hat publik gemacht, dass Sie nebenamtlich bei der Firma «Delin Bionics» engagiert sind.  Dieses Unternehmen verkauft ein umstrittenes Pflaster, welches die Leistungsfähigkeit und die Regeneration verbessern soll. Welche Funktion haben Sie bei der Firma genau?

Michèle Blöchliger: Ich bin seit 2018 in meiner Funktion als Startup-Coach für die Gesellschaft tätig. Und seit 2020 bin ich Gesellschafterin bei «Delin Bionics». Ich war aber nie Mitglied der Geschäftsleitung und war auch nie operativ tätig.

Ist es ein lukratives Mandat?

Nein, ich verdiene an diesem Mandat gar nichts und habe auch nie etwas verdient.

Warum haben Sie Ihre Nebenbeschäftigungen nicht offensiver kommuniziert, als Sie Ihre Bundesratskandidatur bekannt gaben?

Auf der Website des Kantons Nidwalden ist diese Funktion bei den Interessensbindungen klar deklariert.  Und es ist klar, dass Mitglieder des Regierungsrates im Kanton Nidwalden in einem Pensum von maximal 80 Prozent als Regierungsräte engagiert sind. Eine berufliche Nebenbeschäftigung ist für Regierungsräte ausdrücklich erlaubt.

Schauen wir auf Ihre Bundesratskandidatur. In den letzten Tagen gab es einige negative Schlagzeilen und wenig Unterstützung. Auch ihre eigene Partei, die SVP, hat sich nicht gemeldet und Sie verteidigt. Fühlen Sie sich mit Ihrer Kandidatur noch getragen von der Partei?

Letztlich ist es meine persönliche Bundesratskandidatur, und selbstverständlich hat mich meine Partei immer unterstützt im Vorfeld und bei der Nomination. Die Aussage mit dem britischen Pass war ein Fehler, der passiert ist und der mir nicht hätte passieren dürfen. Das schmerzt, aber ich bin eine sehr offene und transparente Person und bin froh, wenn man davon Kenntnis nimmt.

Der Fehler schmerzt, aber ich bin eine sehr offene und transparente Person.

Überlegen Sie sich, die Kandidatur für den Bundesrat zurückzuziehen?

Das ist für mich keine Option. Ich habe die Kandidatur angekündigt, die Partei hat die Kandidatur unterstützt und ich stehe zu dieser Kandidatur. Ich glaube, dass ich für den Bundesrat viel zu bieten habe, deshalb gehe ich diesen Weg weiter. Neben politischer Erfahrung bringe ich auch Führungserfahrung mit.

In den letzten Tagen waren Sie für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Was sagen Sie zum Vorwurf, Sie seien auf «Tauchstation»?

Ich war viel unterwegs in den letzten zehn Tagen. Ich habe sehr viele Anlässe besucht und war nicht auf «Tauchstation». Man muss sehen, dass ich Regierungsrätin im Amt bin, mit einem vollen Terminkalender, und man muss verstehen, dass ich nicht immer in der Lage bin, innerhalb von einer bis zwei Stunden zu reagieren. Das lässt die Agenda nicht zu.

Das Gespräch führte Mirjam Breu.

Regionaljournal Zentralschweiz, 31.10.2022, 06:30 Uhr ; 

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