- Die Schweiz wächst und muss verdichten: Basel-Stadt plant auf dem Dach eines Migros-Centers ein neues Sekundarschulhaus.
- Auch andere Schweizer Städte überraschen mit ungewohnten Plänen für Schulhäuser.
- Der Bund rechnet mit zusätzlich 10'000 Schülerinnen und Schülern pro Jahr.
Basel-Stadt geht mit einem mutigen Beispiel voran. Auf der Nordspitze des Dreispitz-Areals, das heute vor allem für seine Shopping-Center bekannt ist, soll ein neues Quartier entstehen: Moderne Wohntürme und ein Schulhaus statt Industrie und Beton.
Mit dem Projekt der Stararchitekten Herzog & de Meuron wollen die Stadtplaner gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Schulhaus kommt auf das Dach des Shopping-Centers und auch die Wohntürme ragen rund 150 Meter in den Himmel. Das verdichtete Bauen spart Platz und ermöglicht auch zwei neue Parkanlagen.
Das neue Schulhaus mit Dreifach-Turnhalle soll Platz bieten für 600 Schülerinnen und Schüler. Der Standort eigne sich am besten, weil es dort in der Nähe noch kein Sekundarschulhaus gebe, heisst es vom Basler Erziehungsdepartement. Realisiert werden soll der neue Stadtteil ab 2025.
Die Basler Schule auf dem Dach der Migros ist zwar ein schweizweites Novum – und könnte bei jungen Familien wohl auch Kopfschütteln auslösen. Basel steht mit dieser Stossrichtung aber nicht allein da. Auch andere Schweizer Städte kämpfen mit engen Platzverhältnissen und ziehen überraschende Lösungen für neue Schulhäuser in Erwägung.
Die Transformation des Dreispitz-Areals wird Basel noch länger beschäftigen. Das Parlament soll in zwei Jahren über den Bebauungsplan entscheiden. Realisiert werden soll der neue Stadtteil frühestens ab 2025. Die Planer gehen von Investitionskosten von über einer Milliarde Franken aus.