Hoch oben auf 1650 Metern über Meer, am geografischen Mittelpunkt der Schweiz, empfing Bundespräsident Ueli Maurer den Leiter der SRF Bundeshausredaktion Hanspeter Trütsch zum Gespräch. «Man kann viele Schweizerische Werte wie Bescheidenheit, Unabhängigkeit, Freiheit und Demokratie symbolisch mit diesem Ort verknüpfen», erklärt der Bundespräsident die Wahl der Älggi-Alp als Ort des Treffens.
Dass der Bundespräsident diese Werte zu wenig gegen aussen vertrete, wurde ihm vor kurzem hinsichtlich des Freihandelsabkommens mit China vorgeworfen. Maurer hatte zuvor mit der Aussage irritiert, es sei an der Zeit einen Strich unter das Massaker am Tiananmen-Platz zu ziehen.
Wir drücken nicht beide Augen zu
Der Bundespräsident steht hinter dieser Aussage. Aber: «Wir drücken nicht beide Augen zu.» Die Schweiz sei ein Land welches viele diplomatische Kontakte pflege, was aber nicht heisse, dass man mit allem einverstanden sei. «China ist ein wichtiger Partner, nicht nur wirtschaftlichklare Worte. Dass das Parlament den Ball zurück an den Bundesrat gespielt habe sei «keine elegante Lösung, die tut weh.» Denn nun stehe die Schweiz noch stärker unter dem Druck einer Grossmacht.
Keine neue Situation
«Es gab immer grössere Mächte, welche die Schweiz unter Druck gesetzt haben und es hat sich immer gelohnt für die Freiheit und Unabhängigkeit des Landes einzustehen.» In dem Sinne sei dies keine neue Situation für die Schweiz, so Maurer. Es gebe aber auch keine Musterlösung für solche Fälle.
Als erfolgreiche Volkswirtschaft und reiches Land ohne Bodenschätze, dürfe die Schweiz generell aber etwas selbstbewusster auftreten. «Wir sind nämlich wirklich gut – und das darf man auch mal sagen.»