Es wäre DIE Gelegenheit für die Winterthurer SVP, wieder einen Sitz im Winterthurer Stadtrat zu erobern. Bei den Wahlen im Frühling 2018 hat sie ihn verloren – nach nur einer Amtsperiode musste ihr Vertreter Josef Lisibach den Sessel wieder räumen.
Niemand will, niemand kann
Dennoch tritt die SVP, die zweitstärkste Partei in Winterthur, nicht zu der Wahl an, wie sie am Mittwochabend mitteilte. Man habe zwar verschiedene Gespräche geführt, heisst es im Schreiben von Parteipräsident Simon Büchi, aber: «Leider ist es aus privaten und beruflichen Gründen keinem der Kandidaten möglich, so kurzfristig einen Wahlkampf zu führen, bzw. ein solches Amt zu übernehmen.» Man sei vom Rücktritt der Finanzvorsteherin Yvonne Beutler (SP) auf dem falschen Fuss erwischt worden, sagt Büchi auf Anfrage: «Der Rücktritt war unerwartet und die Umstände sind jetzt so, dass wir mit niemandem antreten können.
Wir treten bei der nächsten Ersatzwahl an.
Generell von einem Personal- oder Nachwuchsproblem möchte Simon Büchi aber nicht sprechen: «Im Gegenteil, wir haben eine sehr gute Personallage, wir haben gute Leute, auch Junge, die demnächst in den Gemeinderat nachrutschen können.» Er sei guten Mutes, bei einer nächsten Ersatzwahl anzutreten.
Winterthur wählt am 7. Juli einen neuen Stadtrat oder eine neue Stadträtin. Die SP will ihren Sitz mit dem ehemaligen Gemeinderat Kaspar Bopp verteidigen. Einzige Herausfordererin ist Annetta Steiner von den Grünliberalen.