Urs Iselin hat eine Klein- und Nutztierpraxis in Chur und er ist Präsident der Gesellschaft der Bündner Tierärzte. Er kenne die Situation in den Talschaften.
Es sei sehr schwierig Nachwuchs zu finden.
Da vor allem für Nutztierpraxen der Nachwuchs fehle, befürchtet Iselin, dass gewisse Talschaften irgendwann ohne veterinärmedizinische Versorgung dastehen könnten.
«In den nächsten Jahren wird im oberen Teil des Bündner Oberlands der Praxisinhaber pensioniert, er sucht schon lange nach einem Nachfolger», erklärt Iselin. «Wir wissen nicht, kommt da noch jemand oder ist dann kein Tierarzt mehr da». Dies sei kein Einzelfall, sagt Iselin.
Die meisten Studienabgängerinnen sind heute Frauen. Die Präsenzzeiten im Tierarztberuf sind hoch und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schwierig. Graubünden habe noch ein anderes Problem, sagt Iselin.
«Viele sind nicht bereit ihr Umfeld in Zürich oder Bern für eine Anstellung in Graubünden zu verlassen», erklärt Urs Iselin. Man müsse nun Gegensteuer geben. Allerdings, die Lösung sei noch nicht gefunden, gibt Iselin zu. Allenfalls könne die Politik finanzielle Anreize schaffen, für Tierärzte in abgelegenen Regionen.